Opferfest Eid el-Adha: Kein Schaf für manche in Algerien und Marokko

Opferfest Eid el-Adha: Kein Schaf für manche in Algerien und MarokkoViele Algerier und Marokkaner können heute, 28. Juni, anlässlich des Eid el-Adha kein Schaf opfern. Vor dem Hintergrund einer allgemeinen Inflation, die größtenteils durch die russische Invasion in der Ukraine ausgelöst wurde, sind die Preise für Waren und Dienstleistungen in die Höhe geschnellt. Auch die Preise für Schafe sind keine Ausnahme. Im Vergleich zu den Preisen des Jahres 2022 werden die Tiere sowohl in Marokko als auch in Algerien zu Höchstpreisen verkauft.

In Algerien beispielsweise liegt die durchschnittliche Preisspanne je nach Stadt zwischen 300 und 1.000 Euro. Handelsminister Tayeb Zitouni bestätigte, dass die Preise für Schafe in diesem Jahr „aufgrund mehrerer Faktoren, darunter der Anstieg der Preise für Futtermittel und Viehfutter“ gestiegen sind.

Zwischenhändler angeprangert
Der algerische Landwirtschaftsminister Abdelhafid Henni zeigt mit dem Finger auf die Zwischenhändler, denen er die Schuld für den Anstieg der Schafpreise im Land gibt. Er argumentiert, dass 90% der Verkäufer von Schafen in den Verkaufsstellen Zwischenhändler sind. Dies führe zu diesem Aufwärtstrend bei den Preisen für die Tiere.

Der Minister prangerte außerdem die „unanständigen Gewinnspannen“ dieser Zwischenhändler an, die bis zu 180 Euro pro verkauftem Tier betragen können. Ein Phänomen, das den algerischen Bürgern es teilweise unmöglich macht, ein Tier zu erwerben.  Gleiches Szenario im benachbarten Marokko.

Ist der russisch-ukrainische Konflikt schuld?
In Marokko, wo die Nachfrage in diesem Jahr auf 5,6 Millionen Tiere geschätzt wird, wurden mehrere Maßnahmen ergriffen. Tausende von Schafen wurden aus Spanien und Portugal importiert, wobei eine Zollbefreiung eingeführt und eine Pauschalprämie von etwa 50 Euro pro Tier gewährt wurde. Maßnahmen, die sich allerdings nicht auf die Preise für Schafe auswirkten. Die Verkäufer verweisen auf den russisch-ukrainischen Konflikt und ein Regendefizit, um den Preisanstieg zu rechtfertigen.

Auf den marokkanischen Märkten werden für Schafe, die früher für 200 Euro verkauft wurden, nun mindestens 300 Euro gezahlt. Ein Preisanstieg, der Familien mit geringem Einkommen hart trifft, denn sie können wohl kein schönes Eid el-Adha-Fest verbringen. (Quelle: afrik.com), Bild von Heike auf Pixabay)