Ostafrika: Korallenriffe von völliger Zerstörung bedroht

Ostafrika: Korallenriffe von völliger Zerstörung bedroht
Foto: AliceKeyStudio/Pixabay

Klimawandel und Dynamitfischerei setzen Mauritius, Madagaskar, Komoren und Seychellen zu: Innerhalb der nächsten 50 Jahre drohen die Korallenriffe im westlichen Indischen Ozean vollständig zerstört zu werden. Dies ist das bestürzende Ergebnis einer Untersuchung von CORDIO East Africa http://cordioea.net, einem im kenianischen Mombasa ansässigen Ozeanforschungsinstitut. Ursache seien der Anstieg der Meerestemperatur und Überfischung – viele Einheimische setzen Dynamit ein, um leichter Beute zu machen.

Ostküste Afrikas untersucht
Konkret geht es um die Riffe an der Ostküste Afrikas, vor allem aber um die am stärksten gefährdeten Riffe der Inseln Mauritius, Madagaskar, Komoren und Seychellen, die für den Küstenschutz wichtig sind. Vom Aussterben der Riffe wären hunderte Mio. Menschen betroffen. „Es ist ziemlich ernst. Diese Riffe stehen vor dem Zusammenbruch“, so David Obura, Gründungsdirektor von CORDIO East Africa. In der untersuchten Region gebe es keine Riffe, die nicht geschädigt sind. Sie seien alle kleiner geworden und das Schrumpfen gehe weiter.

Die Forscher in Kenia haben mit der International Union for Conservation of Nature http://iucn.org im Schweizer Städtchen Gland 11.919 Quadratkilometer Riff bewertet, etwa fünf Prozent der weltweit von Riffen bedeckten Flächen. Korallenriffe bedecken nur 0,2 Prozent des Meeresbodens, beherbergen aber mindestens ein Viertel aller Meerestiere und -pflanzen. Der Klimawandel stellt die größte Bedrohung für die Gesundheit der Korallen im westlichen Indischen Ozean dar, wo die Wassertemperaturen schneller steigen als in anderen Meeren.

Erderwärmung wirft Schatten
Den Experten nach ist es dringend nötig, sowohl die Erderwärmung aufzuhalten als auch die rücksichtslose Fischerei mit Sprengstoff zu verhindern. Auch der Tourismus trage mit dem beliebten Korallentauchen zur Zerstörung der Riffe bei, heißt es. Im Oktober hat die größte globale Untersuchung zur Korallengesundheit ergeben, dass Dynamitfischerei, Umweltverschmutzung, aber vor allem die globale Erwärmung zwischen 2009 und 2018 bereits 14 Prozent aller Korallenriffe in der Welt zerstört haben. (pte)