Somalia: Ärzte ohne Grenzen schließt Projekte wegen anhaltender Kämpfe

Somalia: Ärzte ohne Grenzen schließt Projekte wegen anhaltender Kämpfe„Das von uns unterstützte Krankenhaus in Las Anod wurde am Dienstag zum vierten Mal innerhalb von drei Wochen getroffen. Die Kämpfe haben Teile des Krankenhauses so stark beschädigt, dass wir unsere Aktivitäten in der Kinderstation einstellen und die Blutbank schließen mussten. Bereits in den Wochen zuvor mussten wir aus Sicherheitsgründen unsere Aktivitäten in fast allen Abteilungen reduzieren, mit Ausnahme der Notaufnahme. Jetzt fehlt es an Blutkonserven, um die neu eingetroffenen Verwundeten zu behandeln“, erklärt Dioen Besselink, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Somalia und Somaliland, zu den Folgen der anhaltenden Kämpfe in Las Anod im Norden Somalias.

Die Notaufnahme verzeichnet weiterhin einen Zustrom von Verletzten. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen versorgen die Verletzten und überweisen sich auch an andere Gesundheitseinrichtungen. Die Lage ist verzweifelt und das menschliche Leid aufgrund der anhaltenden Gewalt enorm. Die Menschen werden aus ihren Häusern vertrieben und müssen um ihr Leben fürchten. Mitarbeitende berichten, dass sie Angst haben, im Krankenhaus zu sein, dass sie nur beten können, weil sie sich nicht genügend schützen können, und es kaum sichere Verstecke gibt.

Trotz unserer wiederholten Forderungen, Patient*innen, Krankenhauspersonal und medizinische Einrichtungen zu respektieren, halten die Kämpfe auch in diesem Moment weiter an. Es wird geschossen und es sind Explosionen zu hören. Wir verurteilen diese extreme Gewalt aufs Schärfste. Ärzte ohne Grenzen leistet unabhängige medizinische Hilfe und geht jeweils auf alle Konfliktparteien zu, um sicherzustellen, dass alle von der Gewalt betroffenen Menschen erreicht werden und diejenigen medizinische Hilfe erhalten, die sie auch benötigen.“ (MSF, Foto: Peter Bräunig)