
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa führte am Donnerstag ein Telefongespräch mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Dabei ging es um den anhaltenden Konflikt in der Ukraine sowie um weitergehende Fragen der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Pretoria und Moskau. Nach einer Erklärung des südafrikanischen Präsidialamts wurde das Gespräch auf Wunsch Putins geführt. Ziel war es, Ramaphosa über die jüngsten Entwicklungen im Friedensprozess zur Ukraine zu informieren und Themen von gemeinsamem strategischem Interesse zu erörtern.
„Präsident Putin äußerte seine Anerkennung und Wertschätzung für die Beteiligung Südafrikas an der Förderung eines Friedensprozesses zwischen Russland und der Ukraine“, erklärte Präsidialsprecher Vincent Magwenya. „Die beiden Staatschefs vereinbarten, ihre Gespräche zur Weiterentwicklung der strategischen Beziehungen zwischen ihren Ländern fortzusetzen.“
Ramaphosa begrüßte die Unterrichtung und bekräftigte die volle Unterstützung Südafrikas für Friedensinitiativen, die darauf abzielen, den Krieg zu beenden und zu einer dauerhaften Lösung zwischen Russland und der Ukraine beizutragen.
Eine Erklärung des Kremls bestätigte das Gespräch und teilte mit, dass Putin die Ergebnisse eines kürzlich in Moskau abgehaltenen Treffens mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff darlegte.
„Cyril Ramaphosa dankte für die bereitgestellten Informationen. Die russische Seite würdigte zudem die bekannte Friedensinitiative afrikanischer Staaten, darunter auch Südafrika, die auf eine Lösung der Ukraine-Krise abzielt“, hieß es in der Kreml-Mitteilung.
Handelskonflikt mit den USA verschärft sich im Kontext der BRICS-Beziehungen
Das Gespräch zwischen Ramaphosa und Putin findet vor dem Hintergrund verstärkter internationaler Aufmerksamkeit für Südafrikas neutralen Kurs im Russland–Ukraine-Konflikt und seiner langjährigen historischen sowie strategischen Beziehungen zu Moskau statt.
Ramaphosa betont immer wieder die Notwendigkeit friedlicher Lösungen und des Dialogs und positioniert Südafrika als potenziellen Vermittler zwischen dem Westen und Russland.
Diese Haltung, kombiniert mit der engen Anbindung Südafrikas an die BRICS-Staatengruppe – bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – hat das Land zunehmend in Spannungen mit der US-Regierung gebracht.
In den vergangenen Tagen haben sich die Spannungen verschärft, nachdem US-Präsident Donald Trump mit Zöllen gegen Russlands wichtigste Handelspartner drohte, falls keine Fortschritte bei der Beilegung des Ukraine-Konflikts erzielt würden.
Südafrika, als BRICS-Mitglied und Handelspartner Russlands, steht dadurch unter wachsendem wirtschaftlichem Druck.
Berichten zufolge soll ein 30-prozentiger Zoll auf südafrikanische Exporte in die USA am Donnerstag um Mitternacht in Kraft treten. Währenddessen liefen zwischen Washington und Pretoria weiterhin diplomatische Verhandlungen, um die Auseinandersetzung beizulegen.
„Präsident Cyril Ramaphosa führte am Morgen des 6. August 2025 ein Telefongespräch mit US-Präsident Donald Trump zu Fragen des bilateralen Handels“, sagte Präsidialsprecher Vincent Magwenya. „Beide Staatschefs verpflichteten sich zu weiteren Gesprächen, wobei sie die verschiedenen Handelsverhandlungen anerkannten, in die die USA derzeit eingebunden sind. Die jeweiligen Handelsverhandlungsteams werden die detaillierteren Gespräche fortsetzen“, fügte Magwenya hinzu.
Das Telefonat unterstreicht Pretorias Bemühen, mit allen großen Weltmächten offene Gesprächskanäle aufrechtzuerhalten, während gleichzeitig nationale Interessen und übergeordnete kontinentale Prioritäten gewahrt werden sollen. (Quelle: Newsletter Businessinsider)