Südafrikas Präsident Ramaphosa weist Trumps G20-Absage zurück – „Es ist ihr Verlust“

Südafrikas Präsident Ramaphosa weist Trumps G20-Absage zurück – „Es ist ihr Verlust“
Symbolbild, KI-generiert

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat US-Präsident Donald Trump dafür kritisiert, dass dieser beschlossen hat, nicht zum kommenden G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Johannesburg zu reisen. Er erklärte, dass Boykott-Politik nicht funktioniere und dass die Abwesenheit der Vereinigten Staaten „ihr eigener Verlust“ sei.

Die Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund von Trumps wiederholten und weithin widerlegten Behauptungen, weiße Südafrikaner, insbesondere Afrikaaner, würden verfolgt – Vorwürfe, die nach Angaben Pretorias keinerlei Grundlage haben. Vor dem Parlament erklärte Ramaphosa laut BBC, die Abwesenheit der USA sei „ihr Verlust“. Er betonte, dass der Boykott nicht verhindern werde, dass der Gipfel wie geplant stattfinde. Zudem fügte er hinzu, Washington gebe „die sehr wichtige Rolle auf, die es als größte Volkswirtschaft der Welt spielen sollte“.

Trump stellt Südafrika-Kritik in den Kontext eines angeblichen „weißen Genozids“ Präsident Trump verwendet weiterhin Genozid-Rhetorik, um seine umfassenderen geopolitischen Angriffe auf Südafrika zu untermauern. Er stellt die jüngere Annäherung des Landes an China und Russland als Herausforderung für US-Interessen dar, während er die angebliche Verfolgung von Afrikaanern heranzieht, um die politische Distanzierung Washingtons zu rechtfertigen.

Er behauptete: „Afrikaaner werden getötet und abgeschlachtet, und ihr Land und ihre Farmen werden illegal beschlagnahmt“, und fügte hinzu, dass „kein US-Regierungsvertreter teilnehmen wird, solange diese Menschenrechtsverletzungen andauern.“ Zudem bezeichnete er Südafrikas Ausrichtung des G20-Gipfels als „völlige Schande“ und stellte die Berechtigung des Landes infrage, überhaupt Teil dieses Forums zu sein.

Ursprünglich hatte Trump geplant, Vizepräsident JD Vance an seiner Stelle zu entsenden, doch diese Entscheidung wurde später zurückgenommen.

Historischer G20-Gipfel auf afrikanischem Boden
Der Gipfel, der für den 22.–23. November 2025 angesetzt ist, markiert die erste Ausrichtung eines G20-Treffens auf dem afrikanischen Kontinent. Jedes Jahr übernimmt ein Mitgliedsstaat die Gastgeberrolle und legt die Agenda der globalen Wirtschaftsdebatten fest; die USA sollen im darauffolgenden Jahr die Präsidentschaft übernehmen.

Pretoria weist US-Vorwürfe als „bedauerlich“ zurück
Noch vor Ramaphosas Reaktion hatte Südafrika die Äußerungen Trumps und seine Entscheidung, die Teilnahme der USA zurückzuziehen, als „bedauerlich“ bezeichnet. Man betonte, dass die Behauptungen eines weißen Genozids „weitgehend widerlegt und durch keine verlässlichen Beweise gestützt“ seien. Die Regierung bekräftigte zudem, dass kein weißer Farmer enteignet worden sei – weder mit noch ohne Entschädigung.

Der Boykott folgt einem angeblichen Schlagabtausch zwischen Ramaphosa und Trump im Oval Office über genau diese Vorwürfe, die von internationalen Beobachtern – darunter auch einigen Afrikaaner-Gruppen – immer wieder entkräftet wurden. Die Situation wird zusätzlich durch Südafrikas zunehmende Rolle in den BRICS-Staaten verkompliziert – einem Zusammenschluss, dessen breitere Zielsetzungen von manchen als Herausforderung für die Dominanz des US-Dollars interpretiert werden.

Trumps Kritik an Afrika weitet sich aus
Trumps scharfe Rhetorik gegenüber afrikanischer Regierungsführung hat sich in den letzten Monaten verstärkt. In der vergangenen Woche drohte er Nigeria mit möglichen Militäraktionen wegen angeblicher Christenverfolgung in den nördlichen Regionen des Landes – ein Schritt, der die diplomatischen Bemühungen Abu­jas in Washington belastete.

Unterdessen fordern führende US-Politiker Trump auf, sich stärker auf innenpolitische Wirtschaftsprobleme zu konzentrieren, und warnen, dass solche außenpolitischen Auseinandersetzungen das amerikanische Engagement in Afrika im Bereich Handel, Investitionen und Sicherheit untergraben könnten. (Quelle: Newsletter Businessinsider)