Übermedien: Boots-Unglück in Nigeria – Irgendwas-mit-Afrika-Fotos

Übermedien: Boots-Unglück in Nigeria - Irgendwas-mit-Afrika-Fotos
Screenshot einer Meldung von Spiegel.de über ein großes Boots-Unglück in Nigeria, bebildert mit dem „Symbolfoto“ eines afrikanischen Mannes in einem kleinen Boot.

Ein Foto aus der Vogelperspektive: fast überall Wasser, dunkelgrün, trüb, und an den Bildrändern oben und unten Uferpflanzen. In der Bildmitte, angeschnitten: ein schmales Holzboot. In der Heckspitze sitzt ein Mann, bekleidet mit T-Shirt und gemusterter Hose. Unter dem Foto steht: „Boot in Afrika (Symbolbild)“ – das Ganze ist seltsam zeit- und ortlos, eine stereotype Idylle, wie in alten „National Geographic“-Heften oder Sanella-Alben.

Erschienen ist das Foto auf Spiegel.de, als Illustration einer Meldung: Im westnigerianischen Bundesstaat Kwara ist vor kurzem ein Schiff mit fast 300 Hochzeitsgästen verunglückt, mehr als 100 starben. Man könnte sagen: „Boot in Afrika (Symbobild)“ trifft es nicht ganz. Inzwischen wurde es auch ausgetauscht, jetzt ist dort „Fluss Niger (Symbolbild)“ zu sehen.

Dass dies bei Weitem nicht der einzige Fauxpas der deutschen Presse in Bezug auf Afrika ist, lesen Sie HIER bei Übermedien. Ein absolut lesenswerter Beitrag, der aufzeigt, wie die Ethnologie ein Bild vom „Fremden“ geprägt hat, das bis heute nachwirkt.