US-Anschlag auf russisches Flugzeug in Libyen

US-Anschlag auf russisches Flugzeug in Libyen
Eine Iljuschin II-76 der Bundeswehr. ©Thomas Bierbaum/Bundeswehr

Wie die italienische Nachrichtenagentur Nova unter Berufung auf eine libysche Quelle berichtete, zielte eine Drohne am 12. Dezember am frühen Morgen auf ein russisches Militärflugzeug, das auf dem Rollfeld von Al-Jufra stationiert war, einem Militärstützpunkt im Südosten Libyens, der von Khalifa Haftar, dem Führer der Nationalen Libyschen Armee, kontrolliert wird. Der Stützpunkt wird seit Jahren von den Wagners besetzt.

Laut der Agentur Nova, deren Meldung von RFI übernommen wurde, wird das russische Flugzeug von der Wagner-Gruppe in Libyen eingesetzt. Satellitenbilder bestätigen den den Amerikanern zugeschriebenen Luftschlag.

Aktivisten teilten Fotos und Videos von einem brennenden Flugzeug auf einem Militärflughafen in einem Wüstengebiet, die darauf hindeuteten, dass es sich um das russische Flugzeug handelte. Die von Spezialisten analysierten Satelliten- und Nasa-Bilder ließen eine brennende Iljuschin II-76 erkennen.

Vergleiche zwischen Bildern vor und nach dem Schlag zeigen einen schwarzen Fleck in Form eines Flugzeugs auf dem Rollfeld, der vor dem 12. Dezember nicht vorhanden war.

Laut der Agentur Nova befanden sich in dem Flugzeug elektronische Störgeräte, die für das neue russische Militärkorps in Afrika bestimmt waren. Ein Korps, das Wagner ersetzen und in Libyen stationiert werden soll. Die Geräte, so die Agentur, seien für Libyen und den Sudan bestimmt gewesen.

Die italienische Nachrichtenagentur berichtet unter Berufung auf andere libysche Quellen, dass am 7. Dezember ein weiterer Schlag gegen Al-Jufra und einen weniger wichtigen Stützpunkt im 200 km entfernten Zalla erfolgte.

Nach RFI-Informationen wurde im Juni ein weiteres Flugzeug desselben Typs auf den Stützpunkt Al-Khadem im Nordosten Libyens von einer Drohne ins Visier genommen.

Washington beschuldigt Russland, Libyen als Plattform für die Organisation seiner Aktivitäten in der Sahelzone zu nutzen. AFRICOM ebenso wie Khalifa Haftar schweigen zu diesem Vorfall.