Die Anzahlzahl der afrikanischen Migranten ist geringer als die der europäischen Migranten

Die Anzahlzahl der afrikanischen Migranten ist geringer als die der europäischen Migranten
Bild: UNO Flüchtlingshilfe

Anlässlich des Internationalen Tags der Migranten am 18. Dezember geht RFI auf einige Missverständnisse ein, insbesondere in Bezug auf die afrikanische Migration, und erinnert an die Zahlen.

Die internationale Migration ist stabil, wenn man sie auf die Anzahl der Menschen auf der Erde bezieht. Es gibt heute 280 Millionen internationale Migranten, d.h. Menschen, die in einem Land wohnen, das nicht ihr Geburtsland ist. Das sind weniger als 4% der Weltbevölkerung. Dieser Prozentsatz hat sich seit den 1960er Jahren nicht verändert. 

Eine weitere Zahl: Es gibt mehr europäische Migranten als afrikanische Migranten. Auch wenn die Zahl der afrikanischen Migranten, heute 40 Millionen, seit 2010 um 30 % gestiegen ist, sind die europäischen Migranten in absoluten Zahlen und im Verhältnis zu ihrem demografischen Gewicht in der Überzahl. „Afrika macht 16% der Weltbevölkerung aus, aber es sind 14% der Migranten. Wenn man Europa nimmt, sind es 10% der Weltbevölkerung, aber fast 24% der internationalen Migration“, erinnert Flore Gubert, Forschungsdirektorin am Institut de recherche pour le développement und stellvertretende Direktorin des Instituts Convergences Migrations.

Afrikaner wandern vor allem in andere afrikanissche Länder aus
Ein weiteres Merkmal der afrikanischen Migration ist, dass sie vor allem innerhalb des Kontinents stattfindet. Westafrikanische Migranten zum Beispiel gehen vor allem in andere westafrikanische Länder. „Von 100 Afrikanern nehmen, die ihr Land aus Westafrika verlassen, bleibn70 in Afrika“, betont Flore Gubert. Und von diesen 70 wird die große Mehrheit ein Land der Subregion bevorzugen. Es gibt 15, die sich in Richtung Europa und sechs, die sich in Richtung Nordamerika bewegen werden“.

Die Motive der afrikanischen Migration sind vor allem wirtschaftlicher Natur, zu über 80%. Mit positiven Auswirkungen für das Aufnahmeland, das Personalengpässe überbrückt, und für das Herkunftsland, das Rücküberweisungen erhält, die seit 2021 in Afrika stetig steigen (50 Milliarden US-Dollar pro Jahr). Das entspricht dem 1,5-fachen der ausländischen Investitionen, die im gleichen Zeitraum gesunken sind.

Was die illegalen afrikanischen Migranten betrifft, so handelt es sich dabei in erster Linie um Migranten, die mit einem Visum eingereist sind, dieses aber nicht verlängern konnten. Der Anteil der afrikanischen Migranten, die sich in behelfsmäßigen Booten auf den Weg nach Europa machen, ist sehr gering. Die Zahl der Opfer ist jedoch immer noch zu hoch: In den letzten zehn Jahren sind mehr als 27.000 Menschen auf See gestorben oder als vermisst gemeldet worden.