
Taye Atske Selassie. Foto: X
Außenminister Taye Atske Selassie wurde am Montag, den 7. Oktober, vom Parlament zum Nachfolger von Sahle-Work Zewde gewählt, der ersten Frau, die dieses Ehrenamt innehatte. Die Amtszeit von Sahle-Work Zewde wird Ende des Monats offiziell enden.
Obwohl die äthiopische Präsidentschaft hauptsächlich symbolischen Charakter hat, ist die Wahl eines erfahrenen Diplomaten auf diesen Posten nicht ohne Bedeutung. Als Präsident beschränkt sich jedoch seine Rolle darauf, als Hüter der Verfassung zu fungieren und Äthiopien bei bestimmten protokollarischen Anlässen zu vertreten.
Dies sind Aufgaben, mit denen der neue Präsident aufgrund seiner langen Karriere in der Diplomatie vertraut ist. Taye Atske Selassie ist in internationalen Zusammenhängen kein Unbekannter. Bevor er Anfang des Jahres Außenminister wurde, hatte er Posten als Botschafter Äthiopiens bei den Vereinten Nationen, in Washington, Stockholm sowie in Kairo inne.
Diese diplomatische Erfahrung, insbesondere in Ägypten, könnte sich angesichts der derzeitigen Spannungen in der Region als entscheidend erweisen. Äthiopien ist an mehreren strategischen Projekten beteiligt, darunter der Zugang zum Meer über Somaliland und die Entwicklung einer autarken Energieversorgung durch einen Staudamm am Nil. Diese Initiativen lösten negative Reaktionen seitens Somalias und Ägyptens aus. Dies erhöhte die subregionalen Spannungen.
Regionale Beziehungen unter Hochspannung
Die Annäherung zwischen Somalia und Ägypten war in den letzten Monaten bemerkenswert. Ägypten hat sich freiwillig an der neuen Mission der Afrikanischen Union in Somalia beteiligt und seit September bereits zwei Waffenlieferungen durchgeführt. Diese verstärkten Beziehungen könnten Taye Atske Selassie vor diplomatische Herausforderungen stellen, da Äthiopien versucht, seine nationalen Interessen, insbesondere im Bereich der Wasserressourcen, zu wahren. (Quelle: afrik.com)