Ali Bongo plante die Einrichtung einer chinesischen Militärbasis in Gabun

Ali Bongo plante die Einrichtung einer chinesischen Militärbasis in Gabun
Ali Bongo und Xi Jinping 2015. © Twitter/ABO

Der gestürzte Präsident hatte Xi Jinping mündlich zugestimmt, einen chinesischen Marinestützpunkt auf der Halbinsel Mandji in Port-Gentil zu errichten. Wird General Brice Clotaire Oligui Nguema dieses von Frankreich und den USA kritisch betrachtete Projekt zuendeführen?

In seinem Bestreben, die Kooperationsbeziehungen zwischen den beiden Ländern zu stärken, war Ali Bongo bereit, weit, ja sogar zu weit zu gehen. So hatte der gestürzte Präsident beispielsweise zugestimmt, dass Gabun einen chinesischen Marinestützpunkt aufnehmen würde. Laut Africa Intelligence, die dieses erstaunliche Projekt aufdeckt, hatte er geplant, diesen Militärkomplex auf der Halbinsel Mandji in Port-Gentil zu errichten, wo die Marine der Volksbefreiungsarmee (MAPL) ihren ersten Stützpunkt am Atlantik und ihren zweiten auf dem Kontinent nach Dschibuti im Golf von Aden errichten sollte. Nach Verhandlungen, die vor mehreren Monaten begonnen hatten, hatte der ehemalige Präsident Gabuns seine mündliche Zustimmung gegeben.

Wird General Brice Clotaire Oligui Nguema, der heute an der Spitze des Landes steht und über Ali Bongos Absichten informiert ist, ebenfalls seine Zustimmung zu diesem Projekt geben? Die USA und Frankreich haben ihrerseits bereits ihre Bedenken zu diesem Thema geäußert. Im März 2022 hatte Stephen J. Townsend, ehemaliger Chef des U.S. Africa Command (Africom), das Repräsentantenhaus auf die potenzielle Präsenz Pekings im Golf von Guinea angesprochen, dessen Schiffe somit einen privilegierten Zugang zum Nordatlantik erhalten würden. Alexis Lamek, französischer Botschafter in Gabun, soll seinerseits kürzlich ein Gespräch mit dem Chef des Komitees für den Übergang und die Wiederherstellung der Institutionen (CTRI) genutzt haben, um erneut die Ablehnung seines Landes gegen ein solches Projekt zum Ausdruck zu bringen. Im Juli war sein Landsmann, Admiral Pierre Vandier, ehemaliger Generalstabschef der Marine, vom Elysée-Palast nach Libreville entsandt worden, um Ali Bongo davon abzubringen.

Die Chinesen müssten ihrerseits ihre Lobbyarbeit beim Übergangspräsidenten in Gabun verstärken, denn sollte dieser ablehnen, könnte sich Peking an Malabo (Äquatorialguinea) wenden, mit dem die Verhandlungen bereits vor dem Angebot Librevilles begonnen hatten. (Quelle: gabonreview)