DAS-Afrika-Pressespiegel KW 26: Die Karten werden neu gemischt

DAS-Afrika-Pressespiegel KW 26: Die Karten werden neu gemischtWende im Tigray-Konflikt: In Äthiopien ist es am vergangenen Montag zu einem Wendepunkt im Tigray-Konflikt gekommen. Der militärische Arm der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) hat die Regionalhauptstadt Mekelle aus den Händen der äthiopischen Streitkräfte zurückerobert. Die äthiopische Armee hatte die Provinzhauptstadt vor rund sieben Monaten mit Unterstützung des eritreischen Militärs eingenommen. Nur kurze Zeit nach der militärischen Niederlage rief die Zentralregierung von Präsident Abiy Ahmed eine einseitige und bedingungslose Waffenruhe bis zum Ende der anstehenden Erntesaison aus. Der Waffenstillstand soll laut Zentralregierung zum einen dazu beitragen, den Zugang für humanitäre Hilfe zu verbessern und zum anderen den raschen Wiederaufbau der Region ermöglichen.

Allerdings lehnen die Verantwortlichen der TPLF den Waffenstillstand bisher kategorisch ab. Die eritreische Seite hat sich zur Waffenruhe bisher noch nicht positioniert. Die Aufständischen haben am Dienstag weitere Gebiete in der Konfliktregion Tigray eingenommen. Dazu zählt unter anderem die etwa 140 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt Mekelle gelegene Stadt Shire. Aufgrund der neuesten Entwicklungen beantragten die USA, Irland und Großbritannien eine Dringlichkeitssitzung des VN-Sicherheitsrats (VNSR) für Ende der Woche. Die Zukunft des Landes hängt davon ab, ob und wann es gelingt, die Konfliktparteien zu einem Dialog zu bewegen. Jedoch deutet aktuell wenig darauf hin, dass es bald dazu kommen könnte. Indessen haben die monatelang andauernden Kämpfe bereits jetzt zu einer humanitären Krise in Tigray geführt. Die Vereinten Nationen (VN) schätzen, dass mehr als 1,7 Millionen Menschen vertrieben wurden. Fünf Millionen Menschen in Tigray benötigen humanitäre Hilfe.

Austausch der Führungsriege in Burkina Faso: Am Mittwoch gab der burkinische Präsident Roch Marc Christian Kaboré bekannt, sowohl Verteidigungsminister Chériff Sy als auch Sicherheitsminister Ousséni Compaoré ihrer Ämter enthoben zu haben …

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