
Wie mehrere Medien berichten, haben Ali Bongo Ondimba und seine Angehörigen Gabun verlassen. Die ehemalige Präsidentenfamilie wurde diskret ausgeflogen und befindet sich nun in Angola. Die angolanische Präsidentschaft selbst gab dies auf ihrer offiziellen Facebook-Seite bekannt. Demnach ist die Familie Bongo unter Vermittlung des angolanischen Präsidenten João Lourenço – zugleich amtierender Vorsitzender der Afrikanischen Union – kürzlich in Luanda eingetroffen.
Verdeckte Operation im Schutz der Nacht
Der Abflug, lange Zeit von Geheimhaltung und offiziellen Dementis umgeben, erfolgte in der Nacht vom 15. auf den 16. Mai 2025 an Bord eines Flugzeugs in angolanischen Farben. Der Transfer fand wenige Tage nach dem privaten Besuch des angolanischen Präsidenten in Libreville am 12. Mai statt. João Lourenço hatte damals Ali Bongo in dessen Residenz „La Sablière“ getroffen – ein Treffen, dessen Bilder kurzzeitig von der angolanischen Präsidentschaft veröffentlicht wurden. Rückblickend erscheint dieses Treffen nun als diplomatischer Auftakt zur Evakuierung.
Bereits seit Anfang Mai verdichteten sich die Hinweise auf bevorstehende Veränderungen. Sylvia Bongo Valentin hatte um den 6. Mai ihre Gefängniszelle verlassen, gefolgt von ihrem Sohn Noureddin am 9. Mai – offiziell aus medizinischen Gründen. Beide hatten sich zu Ali Bongo in die Residenz von La Sablière begeben. Von dort aus wurde schließlich der letzte Akt dieser Entwicklung geplant und auf höchster staatlicher Ebene umgesetzt: eine stille Abreise, fernab der Öffentlichkeit.
Die gabunischen Behörden haben bislang nicht offiziell Stellung bezogen. Eine Erklärung des Generalstaatsanwalts am heutigen 16. Mai erwartet.