IPG-Journal: Wagner – Nirgendwo in Afrika

IPG-Journal: Wagner - Nirgendwo in AfrikaOhne Prigoschin hat Wagner seine Schlagkraft verloren. Eine große Chance für Afrika und den Westen, Sicherheit ohne die Söldner zu gewährleisten. Der Tod des Chefs der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, und mehrerer seiner hochrangigen Leutnants bei einem Flugzeugabsturz nördlich von Moskau dürfte weitreichende Folgen für Afrika haben, wo das private Militärunternehmen in den letzten Jahren eine bedeutende Präsenz aufgebaut hat. Denn wenn der russische Präsident Wladimir Putin für Prigoschins Tod verantwortlich ist, wie viele vermuten, müssen sich afrikanische Machthaber, die ihr politisches Schicksal mit der Wagner-Gruppe verknüpft haben, fragen, wie glaubwürdig Prigoschins Versprechen ihnen gegenüber nun sind.

Die militärischen Beziehungen zwischen dem Kreml, der Wagner-Gruppe und den afrikanischen Regierungen waren immer von Ungewissheit überschattet. Der Tod Prigoschins (und seines Mitbegründers der Wagner-Gruppe, Dmitri Utkin), der vermutlich von Putin als Strafe für Prigoschins kurzlebige Rebellion im Juni inszeniert wurde, hat die Risiken für afrikanische Machthaber vergrößert, die sich auf die Söldnerarmee der Wagner-Gruppe verlassen, um ihre Machtposition zu stärken.

Ein Beispiel dafür ist der sudanesische Warlord Mohammed Hamdan Daglo, besser bekannt als Hemedti. Der Kommandeur der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF) unterhielt jahrelang Beziehungen zu Prigoschin. Mit dem Tod Prigoschins und der ungewissen Zukunft der Wagner-Gruppe wird die Versorgung der RSF mit Waffen wahrscheinlich unterbrochen, was zu einer Verschiebung des Kräfteverhältnisses zwischen den RSF und den sudanesischen Streitkräften führen könnte. Diese Verschiebung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für Hemedti, dessen Versuch, das Land zu führen, ins Stocken zu geraten scheint.

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