Die Versuche, illegal in die spanische Enklave Ceuta auszuwandern, häufen sich, was die marokkanischen Behörden dazu veranlasst, ihre Überwachungsmaßnahmen zu verstärken. Die marokkanischen Justizbehörden leiteten gegen mehr als 150 Personen ein Gerichtsverfahren ein, weil sie zu diesen verzweifelten Fluchtversuchen angestiftet hatten.
Dieser Entscheidung ging ein Vorfall von seltener Schwere voraus, der sich am Sonntag, den 15. September ereignete. Hunderte von Männern versuchten erneut, in die spanische Enklave Ceuta einzudringen. Die Situation eskalierte und es kam zu Steinwürfen, Zusammenstößen zwischen Migranten und Polizeikräften und gewaltsamen Auflösungen.
Die sozialen Netzwerke spielen eine zentrale Rolle bei der Organisation dieser illegalen Überfahrten. Insbesondere durch die Verbreitung von Aufrufen zu Abenteuern und Versprechungen auf ein besseres Leben in Europa. Diese meist irreführenden Botschaften nutzen die wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten vieler junger Marokkaner aus, die auf der Suche nach einer vielversprechenderen Zukunft sind.
Angesichts dieser alarmierenden Situation hat die marokkanische Regierung beschlossen, hart durchzugreifen. Die königlichen Behörden haben mehrere Schleusernetzwerke zerschlagen und die Grenzüberwachung verstärkt. Mehr als 150 Personen werden nun strafrechtlich verfolgt, weil sie zu diesen verzweifelten Ausreisen angestiftet haben. Gleichzeitig wird eine Informationskampagne durchgeführt, um junge Menschen für die Risiken zu sensibilisieren, die mit diesen gefährlichen Überfahrten verbunden sind.
Diese Migrationskrise ist kein isoliertes Phänomen. Marokko hat in der Vergangenheit große Migrantenströme an seinen Süd- und Nordgrenzen erlebt, insbesondere während der politischen und wirtschaftlichen Krisen in den Nachbarländern.
Massenexodus von Subsahara-Migranten nach Marokko und später nach Europa prägten die 2000er und 2010er Jahre. Diese Bewegungen wurden durch die Instabilitäten in Libyen und Syrien verschärft, wodurch Marokko zu einer Drehscheibe für Schleusernetzwerke wurde. Auch in anderen Teilen des afrikanischen Kontinents tobt die Migrationskrise.
Senegal: spezielles Haushaltsprogramm zur Bekämpfung der irregulären Migration
Im Senegal beispielsweise sehen sich die Behörden mit einem regelrechten Aderlass an Migranten konfrontiert, die sich auf den Weg nach Europa machen. Mehrere Hundert Menschen versuchen, in behelfsmäßigen Booten die Reise anzutreten und dabei ihr Leben zu riskieren. Nach dem Schiffbruch in Mbour (80 km von Dakar entfernt), bei dem 26 Menschen ums Leben kamen, ergriff die senegalesische Regierung Maßnahmen, um die Migrationskrise zu lösen. (Quelle: afrik.com, Foto: geralt/oixabay)