Niger: ECOWAS-Ultimatum abgelaufen, Junta schließt den Luftraum und befürchtet bevorstehenden „Angriff“

Niger: ECOWAS-Ultimatum abgelaufen, Junta schließt den Luftraum und befürchtet bevorstehenden "Angriff"
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Trotz des Ablaufs des von der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) gesetzten Ultimatums zeigte die nigrische Junta keine Bereitschaft, Präsident Mohamed Bazoum wieder in sein Amt einzusetzen. Am Sonntagabend, den 6. August, veröffentlichte der Nationale Rat zur Rettung des Vaterlandes (CNSP) mehrere Kommuniqués, die den zunehmenden Druck auf die Junta belegen, berichtet u.a. RFI.

In Niger ist das von der Wirtschaftsgemeinschaft Cédéao gestellte Ultimatum abgelaufen. Die subregionale Organisation hatte den Putschisten, die Präsident Mohamed Bazoum gestürzt hatten, bis Sonntag, den 6. August um Mitternacht in Niamey (23 Uhr UTC) Zeit gegeben, um die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen. Die Zeit ist abgelaufen und die Putschisten sind immer noch an der Macht.

In einem am Sonntagabend verlesenen Kommuniqué erklärte der CNSP (Foto), er habe Informationen, wonach „die Kräfte einer ausländischen Macht sich darauf vorbereiten, Niger und sein Volk anzugreifen“, ohne zu präzisieren, um welche Macht es sich dabei handelt.

In einem weiteren Kommuniqué heißt es, dass „in zwei zentralafrikanischen Ländern mit der Vorverlegung von Kräften, die an diesem Krieg teilnehmen sollen, begonnen wird“, auch hier werden die Länder nicht genannt. Es wird jedoch hinzugefügt, dass „jeder Staat, von dem aus sich eine Militäraktion gegen Niger richtet, als Mitregent betrachtet wird“. Gerüchte kursieren, dass es sich um Gabun und Tschad handelt.

Als Zeichen des wachsenden Drucks und, so der CNSP, „einer sich abzeichnenden Drohung einer Intervention von den Nachbarländern aus“, schloss Niger auch seinen Luftraum. Und das Kommuniqué verspricht, dass „jede Verletzung Gegenstand einer energischen und sofortigen Gegenreaktion sein wird“.

Auf jeden Fall ist der Druck auf die westafrikanische Organisation groß. Die junta-geführten Staaten Mali und Burkina Faso haben erklärt, dass sie jeden Angriff auf Niamey als Kriegserklärung betrachten würden. Nichtmitglieder, aber sehr einflussreiche Staaten wie der Tschad und Algerien lehnten eine bewaffnete Intervention hingegen strikt ab.