Ab heute, 04.01.2024, im Kino: „lo Capitano“ von Matteo Garrone – ein eindringlicher Blick auf die Migrationskrise

Ab heute, 04.01.2024, im Kino: "lo Capitano" von Matteo Garrone - ein eindringlicher Blick auf die Migrationskrise
Szenenfoto (Pathé Films)

Der italienische Filmemacher Matteo Garrone bietet uns mit seinem neuesten Film „lo Capitano“ eine andere Perspektive auf die Migrationskrise. Der 2023 bei den Filmfestspielen in Venedig mit dem Silbernen Löwen gekrönte Film erzählt die bewegende Geschichte des 16-jährigen Senegalesen Seydou und seiner Reise nach Europa.

Seydou wird als mutiger und entschlossener, aber auch naiver Junge dargestellt, der sich der Gefahren, die ihn auf seinem Weg erwarten, kaum bewusst ist. Als Opfer der Täuschung der Schlepper findet er sich verlassen in der Wüste wieder und kämpft allein um sein Überleben, ohne Wasser und Nahrung. Diese Reise lässt ihn die dunkelsten und gewalttätigsten Aspekte der illegalen Migration zu erleben. Anhand von Seydous Reise liefert Garrone eine kraftvolle und zugleich tief bewegende Erzählung, die die Herausforderungen beleuchtet, mit denen Migranten konfrontiert sind.

Eine düstere und aufschlussreiche Reise: Immersion und Realismus
Der Erfolg von „lo capitano“ liegt in seiner immersiven Inszenierung, die für Garrones Stil charakteristisch ist. Der Regisseur lässt uns in die Welt von Seydou eintauchen. So lässt er uns die drückende Hitze der Wüste, den Hunger und den Durst körperlich spüren. Aber auch die allgegenwärtige Angst und Gewalt. Sein natürlicher Stil intensiviert das Erlebnis des Zuschauers und schafft ein Gefühl der Nähe zu dem jungen Protagonisten.

Seydou Sarr, der die Hauptrolle spielt, bietet eine außergewöhnliche Leistung. Für seine Darstellung wurde er im September 2023 bei den Filmfestspielen in Venedig mit dem Marcello-Mastroianni-Preis ausgezeichnet. Seine Fähigkeit, die Emotionen und Motivationen seines Charakters zu vermitteln, macht seine Geschichte noch berührender und glaubwürdiger. So wird er zum Symbol für den Kampf und die Widerstandsfähigkeit im Angesicht von Widrigkeiten.

„lo Capitano“ ist mehr als ein Film. Er ist ein Aufruf zum Nachdenken und zur Bewusstseinsbildung über die Realität der Migrationskrisen. Indem er uns mit der Härte dieser Realität konfrontiert, erinnert uns Garrone daran, dass sich hinter den Statistiken und der Politik Individuen befinden, mit ihren Träumen, ihren Ängsten und ihrer Suche nach Würde.

Der Film ist ein Plädoyer für Solidarität und Respekt gegenüber den Menschen, die diese Reisen auf der Suche nach einem besseren Leben unternehmen.