Ein illegaler Handel mit afrikanischen Münzen nach China verschärft die Knappheit in Zentralafrika. Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen destabilisieren den Austausch in der Region, während die BEAC nach nachhaltigen Lösungen sucht.
Seit mehreren Jahren erschüttert ein beunruhigendes Phänomen Zentralafrika: eine zunehmende Münzknappheit, verschärft durch einen heimtückischen internationalen Handel. Hinter dieser Krise stehen geheime Netzwerke, die lokale Münzen sammeln, um sie in China zu Schmuck zu verarbeiten. Ein komplexes Problem, das das wirtschaftliche und soziale Gleichgewicht einer ganzen Region bedroht.
Ein strukturiertes und diskretes Netzwerk
In Zentralafrika, insbesondere innerhalb der Wirtschaftsgemeinschaft und Währungsunion Zentralafrikas (CEMAC), operiert ein weitreichendes, heimliches Netzwerk. Länder wie Kamerun, Gabun, Tschad, Äquatorialguinea, die Zentralafrikanische Republik und der Kongo sind besonders betroffen. Diese Netzwerke sammeln lokale Münzen und exportieren sie illegal nach China. Dort werden sie eingeschmolzen und zu wertvollem Schmuck verarbeitet, der oft zu Preisen verkauft wird, die ihre Nennwerte deutlich übersteigen.
Die intrinsische Wertigkeit der Metalle, aus denen diese Münzen bestehen, übertrifft oft deren bloßen Geldwert. Dies macht sie für Schmuggler attraktiv, die wenig Rücksicht auf die wirtschaftlichen und sozialen Folgen nehmen. Sie finanzieren teure Transport- und Zolloperationen und hinterlassen in den lokalen Wirtschaften eine Liquiditätskrise.
Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft
Die Münzknappheit hat verheerende Folgen für den Alltag. Kleinunternehmen, die ohnehin anfällig sind, stehen vor großen Schwierigkeiten, da sie keine gängige Währung mehr nutzen können. Ersatzlösungen wie Gutscheine oder Gutschriften erweisen sich als vorübergehend und unzureichend, was zu finanziellen Verlusten für die Bürger führt.
Darüber hinaus untergräbt der Mangel an Münzen das Vertrauen in das Finanzsystem. Transaktionen werden komplizierter, was die wirtschaftlichen Abläufe in der Region erheblich verlangsamt.
Die Strategie der BEAC
Angesichts dieser wachsenden Krise hat die Bank der Zentralafrikanischen Staaten (BEAC) Maßnahmen angekündigt, um den Handel einzudämmen. Dazu gehört die Einführung neuer Münzen im Jahr 2025, die aus Materialien bestehen, die für die Schmuckindustrie unbrauchbar sind. Ziel dieser Initiative ist es, die Münzen für Schmuggler weniger attraktiv zu machen und gleichzeitig ihre Verfügbarkeit auf den lokalen Märkten sicherzustellen.
Trotz dieser Maßnahmen bleiben Fragen offen. Wie kann sichergestellt werden, dass die neuen Kontrollmechanismen effektiv sind, um weitere illegale Exporte zu verhindern? Welche Strategie sollte verfolgt werden, um mit den alten Münzen umzugehen und zu verhindern, dass sie weiterhin diesen illegalen Handel befeuern?
(Quelle: afrik.com)