
Drei Monate nach seiner Wiederwahl besuchte Ghanas Präsident John Dramani Mahama Abidjan und traf sich am 5. März mit seinem Amtskollegen Alassane Ouattara. Im Mittelpunkt der Gespräche standen bilaterale Beziehungen, wirtschaftliche Kooperation und Sicherheitsfragen in der Region. Besonders betonten beide Staatschefs die Notwendigkeit, Mali, Burkina Faso und Niger zur Rückkehr in die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) zu bewegen, berichtet RFI.
Als einflussreiche Mitglieder der ECOWAS fordern Côte d’Ivoire und Ghana eine Wiederintegration der drei Sahel-Staaten. Präsident Ouattara vertraut auf Mahamas diplomatische Fähigkeiten: „Wir zählen auf Sie, Herr Präsident, um unsere Brüderstaaten zu überzeugen, in der ECOWAS zu bleiben – im Interesse der westafrikanischen Völker.“
Mahama hält eine Rückkehr der abtrünnigen Staaten für möglich und verweist auf die Vorteile der Einheit: „Es ist besser, eine Gruppe von 15 als von drei zu sein. Diese Länder sind essenziell für unsere Region.“ Die ECOWAS hat der Allianz der Sahel-Staaten (AES) eine sechsmonatige Frist für eine Rückkehr eingeräumt, doch die Militärregierungen in Bamako, Ouagadougou und Niamey beharren auf ihrem Austritt.
Diplomatische Bemühungen und ein neuer Ansatz
Mahama, der sich von bisherigen ECOWAS-Strategien wie wirtschaftlichen Sanktionen distanziert, setzt auf respektvollen Dialog. Bereits zur Amtseinführung am 7. Januar lud er die Führer der Sahel-Allianz ein – mit gemischter Resonanz. In Gesprächen mit Burkina Fasos Präsident Ibrahim Traoré betonte er: „Die Kolonisierung hat uns gespalten, aber wir sind ein Volk. Unsere Integration ist essenziell.“
Um diesen Kurs zu festigen, hat Mahama einen Sondergesandten für die Beziehungen zur AES ernannt. Außenminister Samuel Okudzeto Ablakwa unterstrich Anfang Februar, dass der Präsident alles daransetzt, Mali, Niger und Burkina Faso zurück in die ECOWAS zu führen. Mahama plant in den kommenden Wochen diplomatische Besuche in den betroffenen Ländern, um eine Annäherung zu ermöglichen. (Logo: http://araa.org/sites/default/files/media/ECOWAS-VISION-2020_0.pdf, Logo, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=12766599)