
Weltbank unterstützt Afrikas digitalen Infrastrukturausbau: Die Raxio Group, der führende Betreiber von regionalen Rechenzentren in Subsahara-Afrika, sicherte sich eine Finanzierung in Höhe von 100 Millionen US-Dollar durch den privaten Investitionszweig der Weltbank, die International Finance Corporation (IFC), wie das Unternehmen am Donnerstag bekanntgab. Es handelt sich dabei um die bisher größte Investition der IFC in Afrikas digitale Infrastruktur, die den Ausbau auf dem gesamten Kontinent vorantreiben soll.
Raxio, das seine erste Anlage 2021 in Uganda eröffnete, ist mittlerweile in Angola, Äthiopien, Côte d’Ivoire, der Demokratischen Republik Kongo (DRK), Mosambik und Tansania tätig. In Kinshasa, der Hauptstadt der DRK, entsteht derzeit ein neuer Daten-Hub, der die wachsende Nachfrage nach Datendiensten in einem der größten und am schnellsten wachsenden urbanen Zentren des Kontinents decken soll. Auch in der Côte d’Ivoire baut Raxio ein digitales Zentrum auf, das den frankophonen Westen Afrikas verbinden und den grenzüberschreitenden Handel erleichtern soll.
Mit der Fremdfinanzierung durch die IFC plant Raxio nun, die Anzahl seiner Rechenzentren auf dem Kontinent innerhalb von drei Jahren zu verdoppeln. Dabei beabsichtigt das Unternehmen, hochwertige, Tier-III-zertifizierte und carrier-neutrale Rechenzentren zu errichten – also Anlagen, die eine besonders hohe Ausfallsicherheit bieten und auch während Wartungsarbeiten durchgehend in Betrieb bleiben können. Diese sollen unter Einsatz erneuerbarer Energien, energieeffizienter Geräte und ressourcenschonenden Kühltechnologien eingesetzt werden, um den Strom- und Wasserverbrauch der Zentren zu reduzieren. Die IFC-Finanzierung umfasst dabei unter anderem konzessionäre Mittel aus der GROW Facility, einer Initiative, die insbesondere auf die Förderung wirtschaftlicher Chancen für Frauen in ländlichen Gebieten abzielt, sowie Mittel aus dem IDA Private Sector Window, das private Investitionen in fragilen Märkten unterstützt, die oft als zu riskant gelten. Durch den Ausbau von Rechenzentren auf dem afrikanischen Kontinent sollen bislang noch unterversorgte Märkte erschlossen, Kosten für lokale Datenspeicherung und Latenzzeiten gesenkt, Netzgeschwindigkeit erhöht und auch staatliche Souveränität im Bereich Cybersicherheit und Regulierung gestärkt werden, so IFC-Regionaldirektor für Infrastruktur und natürliche Ressourcen in Afrika, Sarvesh Suri, und Raxio-Geschäftsführer Robert Skjødt.
Der Bedarf am Ausbau der digitalen Infrastruktur auf dem afrikanischen Kontinent ist groß: Weniger als ein Prozent der globalen Rechenzentrumskapazitäten entfallen derzeit auf Afrika, dabei steigt die mobile Datennutzung laut der US-amerikanischen Internet Society mit rund 40 Prozent pro Jahr deutlich schneller als im weltweiten Durchschnitt. Gleichzeitig wächst das Interesse von Cloud-Computing und Technologie-Giganten wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und Huawei an afrikanischen Märkten, die ihre Partnerschaften und Präsenz auf dem Kontinent zuletzt massiv ausgebaut haben. Allerdings betreiben derzeit die meisten ihr Hosting in Europa und Südafrika. Das wollen IFC und Raxio nun ändern. Durch eine verbesserte digitale Konnektivität soll das Wirtschaftswachstum in der Region angekurbelt und gleichzeitig die Abhängigkeit von Server-Standorten außerhalb des Kontinents reduziert werden. Expertinnen und Experten zufolge fällt die Ankündigung des Ausbaus in eine Zeit, in der Technologieunternehmen verstärkt versuchen, ihre Aktivitäten zu diversifizieren. Hintergrund ist die von US-Präsident Donald Trump veranlasste Erhöhung der Zölle auf chinesische Waren um 54 Prozent, wodurch auch die Kosten für Technologiehersteller und Cloud-Betreiber erheblich steigen.
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