Die Herausforderungen des Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in Nigeria und Ghana

Die Herausforderungen des Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in Nigeria und GhanaDer deutsche Bundeskanzler reist ab Sonntag, dem 29. Oktober, zum dritten Mal seit seinem Amtsantritt vor weniger als zwei Jahren nach Afrika. Olaf Scholz wird Nigeria und Ghana besuchen. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird ab Montag, den 30. Oktober, Tansania und Sambia besuchen. Beide Reisen sind Ausdruck des wachsenden Interesses Berlins an Afrika, berichtet RFI.

Wirtschaft, Migration und Regionalpolitik stehen auf der Agenda von Olaf Scholz, der nach Nigeria und Ghana reist. Die Infragestellung des deutschen Energiemodells nach dem Ende der russischen Gaslieferungen zwingt Berlin dazu, seine Kontakte zu anderen Ländern zu verstärken. Deutschland importiert bereits nigerianisches Öl. Flüssiggas wie auch Rohstoffe könnten in Zukunft eine größere Rolle spielen, auch wenn die deutschen Wirtschaftskreise vorsichtig bleiben.

Auch demografische Fragen werden während dieser Reise eine Rolle spielen. Olaf Scholz wird ein deutsch-nigerianisches Migrationszentrum besuchen. Dabei geht es einerseits um die Rückführung abgelehnter Asylbewerber, andererseits aber auch um die Eröffnung von Möglichkeiten zur Aufnahme von qualifizierten Arbeitskräften, die Deutschland braucht. Die gute Ausbildung, die ghanaische Informatiker genießen, ist beispielsweise für Berlin von Interesse.

Schließlich steht auch die Regionalpolitik auf dem Programm der Reise. Olaf Scholz wird neben den Staatschefs der beiden Länder auch den Vorsitzenden der Kommission der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Cédéao treffen. Die Reise findet drei Wochen vor dem vierten G20-Gipfel zum Thema Investitionen in Afrika statt, der in der deutschen Hauptstadt abgehalten wird.