Dient Ghana als Rückzugsgebiet für Dschihadisten in Burkina Faso?

Dient Ghana als Rückzugsgebiet für Dschihadisten in Burkina Faso?

Dient Ghana, eine Insel der Stabilität in einer von Terrorismus geplagten Region, als Rückzugsgebiet für Dschihadisten, die in Burkina Faso operieren? Dies geht aus einem Artikel der Nachrichtenagentur Reuters hervor, dem RFI nachgegangen ist. Anonyme Quellen sagten der Agentur, dass das Land bei Übergriffen von Aufständischen, die sich auf seinem Territorium versorgen wollen, ein Auge zudrücken würde.

Die Durchlässigkeit der 600 km langen Nordgrenze Ghanas gibt Anlass zur Sorge. Der ghanaische Botschafter räumte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters ein, dass Dschihadisten die Gelegenheit nutzen, um in Ghana Zuflucht zu finden, bestritt jedoch, dass es einen Nichtangriffspakt mit islamistischen Gruppen gibt.

Ghana ist derzeit der einzige Nachbar von Burkina Faso, der von Terroranschlägen verschont geblieben ist, was die Spekulationen weiter anheizt. Doch Kwesi Aning, Sicherheitsexperte und Leiter der Abteilung für akademische Angelegenheiten und Forschung am Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre in Ghana, wischt diese Gerüchte beiseite.

„Nur weil Ghana poröse Grenzen hat, heißt das nicht, dass es mit Dschihadisten unter einer Decke steckt“, berichtet er. Auf beiden Seiten der Grenze leben die gleichen ethnischen Gruppen, die ein gemeinsames soziales Leben wie Beerdigungen, Fußballspiele und Festivals teilen.“

Verstärkte Grenzsicherheit
Das Ausbleiben von Anschlägen im Land erklärt sich seiner Meinung nach durch das Interesse der bewaffneten Gruppen, diese rückwärtige Basis zu erhalten, insbesondere um die Goldminen auszubeuten. „Wenn man sich die Menge an Gold ansieht, die Ghana verlässt, ohne auf offizielle Zahlen einzugehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die bewaffneten Gruppen die Goldminen in der Grenzregion aufsuchen, um Gold zu kaufen. Dies zeugt jedoch nicht von einer offiziellen Komplizenschaft der Behörden mit den bewaffneten Gruppen“, erklärte Kwesi Aning.

Angesichts der terroristischen Bedrohung verstärkt Ghana seine Grenzsicherheit. Accra hat seit April 2023 1.000 Spezialkräfte an seine Nordgrenze verlegt und ist bereit, mit Burkina Faso zusammenzuarbeiten, um Dschihadisten „aufzuspüren“. „Ghana hat im Übrigen neun vorgeschobene Operationsbasen im Norden errichtet, da sich das Land der terroristischen Bedrohung bewusst ist“, erinnert Kwesi Aning.

Auf telefonische Nachfrage von RFI legte der für die Operationen im Norden Ghanas zuständige Oberbefehlshaber einfach auf.