
Marokko und Israel setzen ihre militärische Partnerschaft fort: Laut Informationen der französischen Tageszeitung La Tribune hat Rabat das israelische Unternehmen Elbit Systems ausgewählt, um 36 selbstfahrende Artilleriegeschütze zu erwerben. Gleichzeitig deutet eine diskrete Veröffentlichung im marokkanischen Amtsblatt darauf hin, dass Drohnen des türkischen Unternehmens Baykar möglicherweise in Marokko produziert werden könnten – eine Premiere für Afrika, berichtet RFI.
Anstatt eine weitere Bestellung beim französischen Rüstungsunternehmen KNDS für neue Caesar-Haubitzen aufzugeben, hat Marokko sich für das Atmos-2000-System von Elbit Systems entschieden, berichtet La Tribune. Sollte die Entscheidung bestätigt werden, wäre dies ein Rückschlag für das französische Unternehmen KNDS, das bereits mehrere Caesar-Haubitzen an Marokko geliefert hatte. Diese Entscheidung könnte auf Wartungsprobleme mit den zuvor gelieferten Haubitzen zurückzuführen sein.
Die nun bestellten 36 Atmos-2000-Artilleriegeschütze werden auf Fahrgestellen des tschechischen Unternehmens Tatra montiert. Diese Art der Ausstattung soll eine hohe Mobilität und einen schnellen Einsatz ermöglichen.
Laut dem schwedischen Forschungsinstitut SIPRI, das sich auf weltweite Waffenverkäufe spezialisiert hat, ist Israel mittlerweile der drittgrößte Waffenexporteur nach Marokko und liefert über 10 % der marokkanischen Rüstungsgüter.
Erste Bayraktar-Drohnenfabrik in Afrika?
Während das Verteidigungsbudget Marokkos für 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 7 % gestiegen ist, sorgt eine weitere Nachricht für Aufsehen: Im marokkanischen Amtsblatt wurde kürzlich die Gründung eines Unternehmens angekündigt, das direkt mit der türkischen Firma Baykar verbunden ist. Dies könnte bedeuten, dass Baykar die erste Drohnenfabrik auf afrikanischem Boden errichtet.
In den letzten Jahren hat Marokko bereits 18 Bayraktar-TB2-Drohnen erworben und könnte demnächst auch das neueste Modell Akinci erhalten. Beide Drohnentypen setzt Marokko unter anderem in der Westsahara ein, um Kämpfer der Polisario zu bekämpfen. (Foto: Elbit Systems)