Kenias Präsident: Westliche Finanzinstitutionen behindern Afrika

Kenias Präsident: Westliche Finanzinstitutionen behindern AfrikaWestliche Finanzinstitutionen bremsen den wirtschaftlichen Fortschritt Afrikas, sagte der kenianische Präsident William Ruto bei einem Treffen der Trade and Development Bank. Der Regierungschef zielte auf die aus dem Bretton-Woods-Abkommen hervorgegangenen Organisationen wie die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds (IWF) ab. Diese Institutionen spielten mit Afrikas Schulden und behinderten sein Wirtschaftswachstum, betonte Ruto. Er forderte die afrikanischen Länder auf, sich von diesen Organisationen zu lösen und neue Finanzierungspartner zu finden.

Um sein Potenzial auszuschöpfen und sich den technologischen oder klimatischen Herausforderungen zu stellen, müsse Afrika einen neuen Finanzierungs- und Entwicklungsrahmen schaffen.

Neue grüne Bank
Es ist nicht das erste Mal, dass William Ruto die globalen Finanzinstitutionen auf diese Weise angreift. Bereits Ende Juni hatte das Staatsoberhaupt den IWF und die Weltbank beschuldigt, „Geiseln“ der reichen Länder zu sein. Er hatte die Idee einer neuen internationalen grünen Bank ins Spiel gebracht, die Klimainitiativen finanzieren soll, aber nicht unter der Kontrolle eines Landes steht. Die Einrichtung könnte aus weltweit erhobenen Umweltsteuern, insbesondere auf Kohlenwasserstoffe, gespeist werden.

Der kenianische Präsident hatte Mitte Juni auch durch seine Angriffe auf den Dollar auf sich aufmerksam gemacht. Bei einem Besuch in Dschibuti hatte er beklagt, dass dschibutische und kenianische Händler zwangsläufig auf den Dollar angewiesen seien, um Handel treiben zu können. Ein Hindernis, das die Provisionskosten beim Geldwechsel vervielfacht. Er forderte daher die Verwendung lokaler Währungen für den Handel zwischen den Ländern der Region. (Quelle: sputnik)