Kongo/Simbabwe: Weltnaturerbefonds verstärkt Unterstützung für zwei artenreiche Schutzgebiete in Afrika

Kongo/Simbabwe: Weltnaturerbefonds verstärkt Unterstützung für zwei artenreiche Schutzgebiete in Afrika
©Daniel Rosengren / FZS

Das Kuratorium des Weltnaturerbefonds hat am Mittwochabend die Finanzierung von zwei global bedeutsamen Schutzgebieten beschlossen: Der Odzala-Kokoua-Nationalpark in der Republik Kongo und der Gonarezhou-Nationalpark in Simbabwe – zwei der artenreichsten Naturräume weltweit – werden nun über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren mit jährlich einer Million US-Dollar pro Park gefördert. So leistet der im Dezember 2020 gegründete Fonds („Legacy Landscapes Fund“) einen Beitrag zur grundlegenden Finanzierung des Managements von bedeutenden Schutzgebieten und deren Pufferzonen. Alle Gebiete sind als UNESCO-Welterbestätten ausgewiesen.

Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) gehört zu den wichtigsten Geldgebern des Fonds.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Die Vielfalt von Arten und Lebensräumen ist die Lebensgrundlage auch für uns Menschen. Darum ist es so wichtig, die Natur und ihre Vielfalt zu schützen, gerade in den artenreichsten Regionen der Welt. Naturschutz senkt auch das Risiko künftiger Pandemien. Denn Viren springen vor allen dann von der Tierwelt auf die Menschen über, wenn vorher unberührte Natur zerstört wird und Ökosysteme aus dem Gleichgewicht geraten. Mit dem Weltnaturerbefonds unterstützen wir herausragende Naturräume weltweit. Die Schutzgebiete in Entwicklungsländern brauchen eine verlässliche langfristige Finanzierung und Verwaltung, für Natur- und Klimaschutz, aber auch als Lebensunterhalt für die Menschen vor Ort. Es ist gut, dass der Legacy Landscapes Fund nun zwei weitere Schutzgebiete fördert.“

Die langfristigen Programme werden von erfahrenen Organisationen wie der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt in Gonarezhou und dem African Parks Network in Odzala-Kokoua gemeinsam mit Schutzgebietsbehörden und lokalen Gemeinschaften durchgeführt.

Der Odzala-Kokoua-Nationalpark liegt im Herzen des Kongobeckens, dem zweitgrößten Regenwald der Welt nach dem Amazonas, und ist Heimat einer einzigartigen Vielfalt von Arten wie Tüpfelhyänen, Gorillas, Waldelefanten und Schimpansen. Auch der Gonarezhou-Nationalpark beherbergt eine Vielzahl von Tierarten, ist aber vor allem für seine Elefantenpopulation berühmt – in der lokalen Sprache wird der Park „Ort der Elefanten“ genannt. Alle Parks arbeiten eng mit der lokalen Bevölkerung und den angrenzenden Gemeinden zusammen. Zum Beispiel stammen in Gonarezhou etwa drei Viertel der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus einem Umkreis von 15 Kilometern um die Parkgrenze. Naturschutz kann so insbesondere in abgelegenen Gebieten eine wichtige Einkommensquelle sein.

Der Legacy Landscapes Fund ist ein internationaler öffentlich-privater Fonds, der als unabhängige gemeinnützige Stiftung nach deutschem Recht gegründet wurde. Seine finanziellen Mittel stammen aus öffentlichen und auch aus privaten Quellen. Neben der Finanzierung durch das BMZ über die KfW Entwicklungsbank haben alle Standorte einen philanthropischen Finanzierungspartner. Die beiden neuen Schutzgebiete werden so auch von der Rob and Melani Walton Foundation und der Wyss Foundation unterstützt.

Mit der Entscheidung des Aufsichtsrates unterstützt der Fonds nun insgesamt vier Standorte. Der North Luangwa National Park in Sambia und der Madidi National Park in Bolivien wurden bereits im Oktober genehmigt. Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 mindestens 30 global bedeutsame Naturschutzgebiete zu fördern. Die erste Ausschreibung für die Förderung weiterer Gebiete wird 2022 gestartet und auf der Webseite des Fonds veröffentlicht: www.legacylandscapes.org. (BMZ)