Kush: Die 1-Euro-Droge, die Westafrika zerstört

Kush: Die 1-Euro-Droge, die Westafrika zerstört

Eine neue synthetische Droge mit verheerenden Auswirkungen breitet sich rasant in Westafrika aus und stellt Behörden und Gesundheitssysteme vor enorme Herausforderungen.

Eine wachsende Bedrohung
Seit einigen Jahren verbreitet sich Kush in Ländern wie Nigeria, Sierra Leone, Guinea, Senegal und Liberia – vor allem unter jungen Menschen. Laut einem Bericht der Global Initiative Against Transnational Organized Crime hat die Droge seit ihrem Auftreten in Sierra Leone 2022 bereits Tausende Todesfälle verursacht.

Was ist Kush?
Während der Name ursprünglich eine starke Cannabissorte bezeichnete, handelt es sich in Westafrika um ein gefährliches Gemisch aus synthetischen Opioiden (bis zu 1000-mal stärker als Morphin), synthetischen Cannabinoiden und giftigen Industriechemikalien. Die Zusammensetzung variiert stark, was das Risiko für Konsumenten enorm erhöht.

  • Verheerende gesundheitliche Folgen
    Die Wirkung von Kush ist unvorhersehbar:
    Extreme Sedierung, oft bis zur Bewusstlosigkeit
  • Halluzinationen und aggressive Verhaltensweisen
  • Schnelle Abhängigkeit und drastische gesundheitliche Schäden wie Herzstillstand und neurologische Störungen

In Krankenhäusern Westafrikas häufen sich Notfälle mit schwerwiegenden Symptomen, darunter Krampfanfälle und Schlaganfälle.

Eine soziale Krise
Die Ausbreitung von Kush wird durch Armut, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit begünstigt. Die Droge ist extrem billig (ab 50 Cent pro Dosis) und leicht verfügbar. Illegale Laboratorien mischen sie aus importierten Chemikalien, während schwache Strafverfolgung und Korruption den Handel begünstigen.

Lösungsansätze: Experten fordern eine mehrdimensionale Strategie:

  • Aufklärungskampagnen für Jugendliche und ihre Familien
  • Strengere Kontrollen für chemische Vorprodukte und härtere Gesetze gegen Dealer
  • Bessere medizinische Versorgung und mehr Entzugsprogramme für Abhängige
  • Internationale Kooperation, um die Ausbreitung effektiver zu bekämpfen


Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt: „Die Kush-Krise zeigt die Schwächen unserer sozialen und gesundheitlichen Systeme auf. Neben repressiven Maßnahmen braucht es massive Investitionen in Bildung und wirtschaftliche Chancen für die Jugend.“ (Quelle: afrik.com)