Vor 120 Jahren erhoben sich die Herero in Namibia gegen die deutsche Kolonialherrschaft. Als der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck im Dezember 2022 auf Energieträgersuche nach Namibia reiste, glaubte Spiegel online, das »Wasserstoffwunderland« entdeckt zu haben. Auch tagesschau.de sah »ideale Bedingungen«: »kräftiger Wind, fast immer Sonne, viel freies Land«. Mit weniger als drei Millionen Einwohnern auf einer mehr als doppelt so großen Fläche wie Deutschland ist der Staat im Südwesten Afrikas tatsächlich dünn besiedelt. Dass dort so viel Land »frei« ist, hat allerdings nicht nur mit den geographischen Voraussetzungen – viel Wüste und Halbwüste –, sondern auch mit deutscher Geschichte zu tun.
Von 1884 bis 1915 war Namibia deutsche Kolonie, von 1904 bis 1908 verübte das Kaiserreich dort den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts. Zum Anlass ihres Vernichtungsfeldzugs nahmen die deutschen Kolonialherren einen Aufstand der Herero, die sich am 12. Januar 1904 gegen ihre fortschreitende Unterdrückung und Marginalisierung erhoben hatten.
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