
Im Mali hält der Druck der JNIM (Jama’at Nusrat al-Islam wal-Muslimin), einer mit al-Qaida verbundenen Terrorgruppe unter der Führung von Iyad Ag Ghaly, weiter an. Am 28. Oktober wurde ein großer Konvoi mit Benzin- und Dieseltanklastern unweit der Hauptstadt Bamako angegriffen. Über Opferzahlen oder Schäden ist nichts bekannt, da das Militär zu solchen Angriffen grundsätzlich keine Informationen veröffentlicht. Die zunehmend angespannte Lage hat die USA dazu veranlasst, ihre Staatsbürger aufzufordern, das Land sofort zu verlassen, berichtet RFI.
Auf Propagandavideos der Dschihadisten sind dichte, schwarze Rauchwolken zu sehen – typisch für brennende Tanklaster. Nur die vordersten und hintersten Fahrzeuge des Konvois stehen in Flammen – eine gezielte Taktik, um die übrigen rund 40 Tankwagen zu blockieren. Diese bleiben unversehrt und dienen den Angreifern offenbar als Beute.
Der Angriff ereignete sich entlang der Nationalstraße RN24, einer asphaltierten Verbindung, die den Südwesten des Landes mit Bamako verbindet. Der Überfall fand in einem bewaldeten Gebiet etwa 50 Kilometer von Kati entfernt statt – einer Garnisonsstadt und faktischen Machtbasis der Militärjunta unter General Assimi Goïta.
USA rufen ihre Bürger zur sofortigen Ausreise auf
Am Dienstagabend, dem 28. Oktober, erklärte die US-Botschaft in Bamako, dass „die anhaltenden Kämpfe zwischen der malischen Regierung und den Terroristen die Unvorhersehbarkeit der Lage in Bamako verstärken“. Die Botschaft forderte daher alle US-Bürger auf, „das Land sofort mit einem Linienflug zu verlassen“.
Es ist das erste Mal, dass die US-Botschaft im Mali eine derart drastische Warnung ausspricht – ein deutliches Zeichen dafür, dass sich die Lage rund um die Hauptstadt verschärft. Die USA erklärten außerdem, sie seien nicht in der Lage, außerhalb Bamakos für die Sicherheit ihrer Bürger zu sorgen, und rieten daher „dringend davon ab, die Hauptstadt auf dem Landweg zu verlassen“.
Die Warnung kommt in einer Zeit, in der sich Angriffe und Entführungen häufen: So wurden am Dienstag zwei ägyptische Händler westlich von Bamako von Kämpfern der JNIM verschleppt.