Meinung aus Togo: „Russophilie“ in Afrika – oder der Ausdruck der Ratlosigkeit der afrikanischen Bevölkerung

Meinung aus Togo: „Russophilie“ in Afrika - oder der Ausdruck der Ratlosigkeit der afrikanischen BevölkerungNeben einer anti-französischen Stimmung, die sich in Westafrika entwickelt, ist ein immer wiederkehrender Ruf eines Teils der Bevölkerung nach einer stärkeren Präsenz Russlands zu beobachten. Diese plötzliche Sympathie für Russland sagt viel über die Mentalität der afrikanischen Bevölkerung aus, kommentiert der togoische Journalist Kossi Kone in dem Portal ici.Lomé.

Die Welt befindet sich in einer echten geopolitischen Krise, die langfristig dazu führen könnte, dass die Karten in Bezug auf internationale Bündnisse neu gemischt werden. Die jahrelange Zusammenarbeit der afrikanischen Staaten mit den westlichen Mächten erweist sich heute als bitterer Misserfolg, der durch ein großes Entwicklungsdefizit gekennzeichnet ist. Vor allem in Westafrika hat die Verbindung Frankreichs mit mehreren autoritären Regimen das Image des Landes beschädigt.

Russland profitiert von seiner weltweiten Position als Gegner der westlichen Welt und positioniert sich als Alternative, indem es bei der afrikanischen Bevölkerung eine gewisse Zuneigung hervorruft. Die russischen Streitkräfte, die sich bereits in der Zentralafrikanischen Republik fest etabliert haben, werden zunehmend von mehreren Ländern gefordert, die von dschihadistischen Destabilisierungen in Westafrika betroffen sind.

Nur ist dieses ständige Bedürfnis der afrikanischen Bevölkerung nach ausländischen Streitkräften zur Verteidigung ihres Territoriums wirklich besorgniserregend. Diese Appelle offenbaren eine tiefe Mentalität der Unterwerfung der afrikanischen Völker unter Länder, die sie stets als ihnen überlegen ansehen.

Und in diesem Fall verfolgen die Führer dieser afrikanischen Länder keine Politik der militärischen, energetischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit.

Die Russophilie, die Russenfreundlichkeit, die beispielsweise in Mali, Guinea oder auch Burkina Faso zu beobachten ist, ist lediglich Ausdruck dafür, dass die Bevölkerungen die Art und Weise, wie sie regiert werden, leid sind. Leider glaubt der „einfache Bürger“ fälschlicherweise, dass er sich in seinem Land besser entfalten kann, wenn er den westlichen Verbündeten (Frankreich) des antidemokratischen Staatschefs, der ihn unterdrückt, aus dem Amt drängt und sich an Russland wendet.