Pressefreiheit in Afrika: Namibia führt, Eritrea Schlusslicht

Pressefreiheit in Afrika: Namibia führt, Eritrea SchlusslichtDie Pressefreiheit in Afrika hat im vergangenen Jahr abgenommen, so ein am Dienstag veröffentlichter Bericht von Reporter ohne Grenzen, einer Non-Profit-Organisation, die sich weltweit für eine freie Presse einsetzt. Der Bericht, der erstmals 2002 veröffentlicht wurde, bewertet 180 Länder nach Kriterien wie der Unabhängigkeit der Medien, der Qualität des rechtlichen Rahmens für die Berufsausübung und der Sicherheit von Journalisten.

Demnach hat die neue Coronavirus-Pandemie dem Berufsstand des Journalismus weltweit geschadet. Einerseits haben die Männer und Frauen in den Medien Einkommensverluste erlitten, und andererseits haben die Behörden in vielen Ländern die Pandemie als Vorwand benutzt, um gegen die Pressefreiheit vorzugehen.

Namibia führt, Eritrea ist Schlusslicht

Namibia ist das Land in Afrika, das die Freiheit der Journalisten am meisten respektiert. Es liegt auf Platz 24 der Weltrangliste, weit vor entwickelteren Ländern wie den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan. Auf diese Demokratie im südlichen Afrika folgen auf dem Kontinent die Kapverden, Ghana, Südafrika und Burkina Faso, der Champion unter den französischsprachigen Ländern.

Am anderen Ende des Spektrums ist Eritrea das afrikanische Land, in dem die Pressefreiheit am stärksten bedroht ist. Das Land liegt auf Platz 180 von 180 Ländern der Welt. Das zweitfeindlichste afrikanische Land für Journalisten ist Dschibuti, das auf Platz 176 der Weltrangliste steht. Zusammen mit China, Turkmenistan und Nordkorea vervollständigen sie die Liste der fünf repressivsten Länder der Welt gegenüber Journalisten.

Willkürliche Praktiken

Trotz der Liberalisierungswelle, die in den 1990er Jahren über den afrikanischen Kontinent schwappte, gibt es in einigen Ländern willkürliche Praktiken wie das Abschalten des Internets während der Wahlperioden, wie es kürzlich in Kongo Brazzaville und Uganda der Fall war. Es gibt auch das immerwährende Problem der willkürlichen Inhaftierung von Journalisten. Dies ist zum Beispiel in Kamerun und Algerien der Fall.

Getreu seiner eher berüchtigten Tradition in punkto Pressefreiheit steht Zentralafrika laut RSF immer noch am unteren Ende der Pyramide.

Von 180 Ländern der Welt liegt das führende zentralafrikanische Land, Gabun, auf Platz 117. Tunesien, das auf Platz 73 der Weltrangliste steht, ist der beste Performer in Sachen Pressefreiheit im Maghreb.