Reise als Signal: Erste Afrika-Reise von Bundeskanzler Scholz

Reise als Signal: Erste Afrika-Reise von Bundeskanzler ScholzVom 22. bis zum 25. Mai besucht Bundeskanzler Olaf Scholz den Senegal, Niger und Südafrika. Begleitet wird der Bundeskanzler von einer Wirtschaftsdelegation. Das ist kein Zufall, da einige Länder Afrikas, so auch der Senegal, zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt gehören.

„Es ist ein starkes Signal für die deutsch-afrikanischen Beziehungen, dass Bundeskanzler Scholz bereits in den ersten Monaten seiner Kanzlerschaft nach Afrika reist. Der afrikanische Kontinent rückt bei den Themen Energie und Rohstoffe, aber auch als Produktionsstandort immer mehr in den Fokus. Bisher engagiert sich die deutsche Wirtschaft trotzdem eher zögerlich auf dem Kontinent, da ist noch viel Luft nach oben“, sagt Jürgen Friedrich, Geschäftsführer von Germany Trade & Invest (GTAI).

Die Weltbank prognostiziert für die Region ein Wirtschaftswachstum von 3,8 Prozent im laufenden Jahr und 4,0 Prozent für 2023. Weltweit rechnet die Weltbank jeweils mit einem Wachstum von 3,6 Prozent. Damit könnte Afrika wieder auf einen dynamischeren Wachstumspfad kommen, der für die weitere Entwicklung des Kontinents auch notwendig ist.

„Die Länder Senegal, Niger und Südafrika bilden die Vielfalt des afrikanischen Kontinents ab. Südafrika ist ein traditionell wichtiger Handelspartner und vor Ort sind mehr als 400 deutsche Unternehmen, darunter drei deutsche Automobilhersteller, aktiv. Niger dagegen gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Und Senegal zeigt mit einem rasantem Wachstumstempo, welche Chancen sich für deutsche Unternehmen in Afrika bieten“, erläutert Daniela Vaziri, Afrika-Expertin der GTAI.

Allein mit Südafrika hat Deutschland ein Handelsvolumen von 20,3 Milliarden Euro – vergleichbar mit Brasilien (18,0 Milliarden Euro) oder Indien (23,3 Milliarden Euro). Besonders wichtig im Handel mit Südafrika sind die Kfz-Branche und der Rohstoffsektor. Das Handelsvolumen mit dem Senegal ist mit 213,2 Millionen Euro deutlich geringer. Die deutschen Exporte in das westafrikanische Land stiegen jedoch – auch während der Coronapandemie – in den vergangenen Jahren jeweils zweistellig.

„Das ist grundsätzlich ein gutes Zeichen, doch wir bewegen uns hier auf einem relativ niedrigen Niveau. Das hat letztendlich auch damit zu tun, dass der afrikanische Markt insgesamt nicht ganz einfach zu erschließen ist. Doch er ist für die deutsche Wirtschaft in Zukunft definitiv viel zu wichtig, als dass sie ihn links liegen lassen beziehungsweise der Konkurrenz aus Europa und vor allem aus Asien überlassen kann“, erklärt Jürgen Friedrich weiter. (GTAI)