In Südafrika wurden fast 90 Migranten von der Polizei in einem Vorort von Johannesburg aufgefunden. Den südafrikanischen Behörden zufolge lebten sie dort unter „unmenschlichen Bedingungen“ und wurden angeblich gegen ihren Willen festgehalten. Diese neue Entdeckung von äthiopischen Migranten, die keine Papiere hatten und in einem Haus eingesperrt waren, wirft wieder Licht auf die Route und den Migrationsstrom, der das Horn von Afrika mit dem Süden des Kontinents verbindet, berichtet RFI.
Die südafrikanische Polizei war eigentlich mitten in den Ermittlungen, um die Spur eines äthiopischen Staatsbürgers zu finden, der mit einer Lösegeldforderung entführt worden war, als sie am Wochenende das Haus im Norden der Stadt entdeckte. Im Inneren befand sich nicht nur der entführte Äthiopier, sondern auch diese anderen Staatsangehörigen. Insgesamt wurden knapp 100 Personen gefangen gehalten.
Zwei Verdächtige wurden vor Ort festgenommen und sollen bald einem Richter wegen Entführung und Menschenhandel vorgeführt werden. Es ist nicht das erste Mal, dass die südafrikanische Polizei mit einer solchen Situation konfrontiert ist, da im September 2023 rund 100 äthiopische Migranten aufgefunden worden waren, diesmal östlich von Johannesburg.
Im Jahr 2023 zählte die Internationale Organisation für Migration fast 80.000 Bewegungen auf dieser sogenannten „südlichen“ Migrationsroute, die Migranten vom Horn von Afrika anzieht, die von Chancen in der Regenbogennation träumen. Seit 2020 wurden die Leichen von Dutzenden äthiopischer Migranten in Mosambik, Sambia und Malawi entlang dieser gefährlichen Route gefunden.