Afrika: 3D-Druck soll Plastikabfälle in landwirtschaftliche Geräte verwandeln

Afrika: 3D-Druck soll Plastikabfälle in landwirtschaftliche Geräte verwandeln
Obstpflückgerät

Ein internationales Projekt, das drei Ländern in Afrika zugutekommt:  Die Initiative mit dem Namen „Circular Plastics Project“ besteht darin, in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen Plastikabfälle zu sammeln und sie mit Hilfe des 3D-Drucks in landwirtschaftliche Geräte umzuwandeln. Das Projekt wird von Forschern der Universität Loughborough in England geleitet.

In Afrika gibt die Plastikverschmutzung weiterhin Anlass zur Sorge. Eine der vorgeschlagenen Lösungen zur Bewältigung dieses Problems ist das „Circular Plastics Project“. Die Initiative zielt darauf ab, Kunststoffabfälle, die in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent, gesammelt werden, zu Materialien für die Landwirtschaft zu recyceln. Nach Angaben von Forschern der Universität Loughborough (England), die das Projekt durchführen, sind derzeit drei afrikanische Länder Partner in diesem Projekt. Dies sind Kenia, Ruanda und Nigeria.

Während Ruanda mit der Verabschiedung des Gesetzes 17/2019 über das Verbot der Herstellung, der Einfuhr, der Verwendung und des Verkaufs von Plastiktragetaschen und Einwegplastikartikeln im Jahr 2019 bereits weit fortgeschritten ist, ist dies in Nigeria und Kenia noch lange nicht der Fall. Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums hat Nigeria im Jahr 2018 rund 200.000 Tonnen Plastikmüll ins Meer gekippt, während die jährliche Plastikproduktion des Landes bis 2022 voraussichtlich 523.000 Tonnen erreichen wird. In Kenia fallen allein in Nairobi täglich 2.400 Tonnen feste Abfälle an, von denen 20 % aus Kunststoff bestehen.

Die gesammelten Kunststoffabfälle werden in umformbare Filamente umgewandelt und dann in 3D gedruckt, um landwirtschaftliche Geräte wie einen Obstpflücker und ein Fischzuchtsystem herzustellen. Diese Geräte werden bereits von Landwirten eingesetzt und würden ihre Effizienz steigern. Nach Angaben von D Printing Industry (3DPI) entwickeln britische Forscher auch Adapter zum Sandbaggern, nicht-elektrische Milchkühler und Machetenschäler sowie eine Ballenpresse für recycelte Boote, die Wellenbewegungen zum Pumpen von Wasser nutzen kann.

Das mit 208 000 Dollar dotierte Projekt „Circular Plastics“ wird bis Dezember 2021 laufen. Es steht im Einklang mit zwei Initiativen, der Smart Sustainable Plastic Packaging Challenge (SSPP) und der Perpetual Plastic for Food to Go (PPFTG), die sich für den Einsatz „intelligenter Technologien“ zur Lösung der weltweiten Abfallprobleme einsetzen. Diese Initiativen werden auch von Forschern der Universität Loughborough durchgeführt. (Quelle: afrik21)