Elon Musk erwägt Raketenstarts von SpaceX auf südafrikanischem Boden

Elon Musk erwägt Raketenstarts von SpaceX auf südafrikanischem Boden

Der in Südafrika geborene Milliardär Elon Musk prüft Berichten zufolge die Möglichkeit, SpaceX-Raketen zu starten und Starlink-Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn (LEO) von seinem Heimatland aus ins All zu bringen.

Der reichste Mann der Welt hat Interesse daran bekundet, den Raketen-Teststand Denel Overberg in der Nähe von Arniston, außerhalb von Kapstadt, für mögliche SpaceX-Starts zu nutzen.

Das Gelände wurde vom Aerospace Systems Research Institute an der Universität von KwaZulu-Natal entwickelt. Dort wurden bereits suborbitale Raketen auf Höhen von bis zu 18 Kilometern gestartet. Bis 2028 wird eine Fähigkeit für Orbitalstarts angestrebt. Eine Partnerschaft mit SpaceX könnte diese Entwicklung erheblich beschleunigen.

Laut der südafrikanischen Zeitung The Daily Maverick betonten zwei Raumfahrtexperten den strategischen Wert des Standorts: Er sei ideal gelegen, um Satelliten in polare Umlaufbahnen zu starten – insbesondere solche, die den Südpol überfliegen. Auch für den Start von Starlinks LEO-Satelliten zur Bereitstellung von Breitband-Internet, vor allem in unterversorgten Gebieten, sei der Standort sehr geeignet.

Der Tech-Mogul, der derzeit in einem öffentlichen Streit mit dem US-Präsidenten Donald Trump steht, richtet seinen Blick offenbar wieder stärker auf Südafrika als potenziellen Standort für künftige Weltraumaktivitäten.

Während konkrete Details bislang geheim gehalten werden, deuten Quellen aus dem Umfeld darauf hin, dass Musk das strategische Potenzial Südafrikas für die Expansion sowohl von SpaceX als auch von Starlink ernsthaft prüft.

Dieses Vorhaben könnte einen historischen Meilenstein markieren und den afrikanischen Kontinent als neuen Akteur in der globalen Raumfahrtinfrastruktur positionieren.

Starlinks schwieriger Start in Südafrika
Starlink, Musks Satelliteninternet-Projekt, ist bereits in mehreren afrikanischen Ländern aktiv und liefert Hochgeschwindigkeitsinternet in entlegene und unterversorgte Regionen. In Südafrika, Musks Geburtsland, ist der Start allerdings ins Stocken geraten, obwohl anfangs große Hoffnungen bestanden, damit die digitale Kluft des Landes zu überbrücken.

Regulatorische Verzögerungen, Lizenzierungsprobleme und Fragen zur lokalen Gesetzeskonformität haben Starlinks Markteintritt in Südafrika bislang blockiert.

Die Spannungen verschärften sich, nachdem Präsident Cyril Ramaphosa kürzlich in Washington auftrat und Musk die südafrikanische Regierung öffentlich dafür kritisierte, dass sie Starlinks Betrieb nicht genehmigt habe.

Daraufhin leitete die südafrikanische Regierung eine Überprüfung ihrer Broad-Based Black Economic Empowerment (B-BBEE)-Politik ein, insbesondere im Hinblick auf ausländische Tech-Unternehmen wie Starlink.

Satellitenstarts direkt von Südafrika aus könnten nicht nur den Ausbau von Starlinks Diensten auf dem Kontinent beschleunigen, sondern auch Musks übergeordnetes Ziel unterstützen, weltweit mehr Menschen Zugang zum Internet zu verschaffen.

Sollte das Vorhaben realisiert werden, könnte es erhebliche Investitionen in Südafrikas Technologie- und Luft- und Raumfahrtsektor anziehen, Arbeitsplätze schaffen und das Land als Schlüsselakteur in der entstehenden globalen Weltraumwirtschaft etablieren — und gleichzeitig Musks schrittweise Abkehr von den politischen Verflechtungen in den USA hin zu einer breiteren internationalen Ausrichtung signalisieren. (Quelle: Newsletter Businessinsider)