Erneutes Massaker in Mali, Symbol einer systemischen Gewalt orchestriert von Wagner

Erneutes Massaker in Mali, Symbol einer systemischen Gewalt orchestriert von Wagner
Symbolbild

In Mali trifft eine neue Welle summarischer Hinrichtungen Zivilisten. Unter den Opfern befinden sich ein humanitärer Helfer, seine schwangere Frau und ihr dreijähriges Kind – Symbole einer Gewalt, die systemisch geworden ist.

Das ausgebrannte Fahrzeug von Enaderfé Ag Mohamed Elmoctar, das am Samstag in der Nähe von Dioura entdeckt wurde, erzählt von dem Schrecken einer systematischen Hinrichtung. Der humanitäre Helfer von Triangle Génération Humanitaire (TGH) war im Urlaub von seinem Einsatz in der Zentralafrikanischen Republik und reiste mit acht weiteren Personen, darunter seine schwangere Frau – die Tochter eines malischen Offiziers – und ihr dreijähriger Sohn. Ziel ihrer Reise war das Flüchtlingslager von M’Bera in Mauretanien, ein Ort, der eigentlich Schutz für Gewaltflüchtlinge bieten sollte. Doch unter einem Busch zeugen nur Blutspuren und menschliche Überreste von ihrem tragischen Schicksal, wie RFI berichtet.

Die grausame Handschrift von Wagner
Dieses neue Massaker trägt die traurige Handschrift der Wagner-Gruppe und der malischen Armee (FAMA). Ein erschreckendes Vorgehen, geprägt von summarischen Hinrichtungen und der systematischen Beseitigung von Beweismaterial. Am selben Wochenende wurden in Gargando, nahe Timbuktu, vier weitere Zivilisten in Tinlokyane hingerichtet aufgefunden.

Diese Taten sind Teil einer Strategie der Einschüchterung und des Terrors, die sich gezielt gegen bestimmte Gemeinschaften richtet, insbesondere die Kel Ansar, die bereits zuvor schwer von Gewalt betroffen waren.

Seit dem Abzug der französischen Truppen im Jahr 2021 und der Ankunft russischer Söldner hat sich die Gewaltspirale beschleunigt. Allein im letzten Monat wurden in der Region Gargando sechs Personen hingerichtet. Zivilisten, insbesondere Mitglieder der Tuareg-Gemeinschaft, sind systematisch Zielscheiben. Weder Zivilisten noch humanitäre Helfer werden verschont.

Der Tod von Enaderfé, der von seinen Kollegen als „strahlender“ und „einfühlsamer“ Mensch beschrieben wurde, illustriert tragisch die völlige Straflosigkeit, die Wagner und die FAMA genießen. Eine blinde Gewalt, die weder schwangere Frauen noch Kinder oder gar Angehörige von malischen Offizieren verschont.

Ein Schweigen, das wie ein Schuldeingeständnis wirkt
Angesichts dieser Verbrechen verweigert die malische Armee jegliche Antwort auf Anfragen von Medien und hinterlässt eine Leere, die wie ein Eingeständnis von Machtlosigkeit oder Komplizenschaft wirkt. Währenddessen leiden die verlassenen Bevölkerungen unter einer „Wagner-Lösung“, die, weit entfernt von der von der Junta versprochenen Sicherheit, ihr Leid nur vergrößert.

Drei Jahre nach dem Abzug der französischen Truppen zeigt die Sicherheitslage in Mali die katastrophalen Folgen einer militärischen Partnerschaft, die auf Terror basiert. (Quelle: afrik.com)