Namibia vereidigt erste Präsidentin – Hoffnung auf Ölboom

Namibia vereidigt erste Präsidentin – Hoffnung auf Ölboom
Symbolbild

Nandi-Ndaitwah (72) ist als erste Präsidentin Namibias vereidigt worden. Das südwestafrikanische Land steht am Beginn eines potenziellen Öl- und Gasbooms. Mit ihrer Vereidigung gehört Nandi-Ndaitwah zu den wenigen Frauen an der Spitze eines afrikanischen Staates. Sie folgt auf Nangolo Mbumba, der das Amt nach dem Tod von Präsident Hage Geingob im vergangenen Jahr übernommen hatte.

„Die namibische Nation hat für Frieden und Stabilität gestimmt“, sagte Nandi-Ndaitwah nach ihrer Ernennung zur Präsidentin. Laut Angaben der Wahlkommission erhielt sie rund 57 % der gültigen Stimmen bei der Präsidentschaftswahl.

Ihre Amtseinführung erfolgt drei Monate nach dem Wahlsieg, mit dem die Südwestafrikanische Volksorganisation (SWAPO) ihre mehr als drei Jahrzehnte andauernde Regierungszeit fortsetzen konnte.

Der Wahlsieg der neuen Präsidentin sichert der SWAPO weitere Jahre an der Macht – seit 1990, als Namibia die Unabhängigkeit von der Apartheidregierung Südafrikas erlangte, stellt die Partei die Regierung.

Politischer Werdegang von Nandi-Ndaitwah
Die erfahrene Politikerin hat zahlreiche wichtige Regierungsämter bekleidet. Von 2024 bis 2025 war sie dritte Vizepräsidentin und trat 2024 als erste Frau für SWAPO zur Präsidentschaftswahl an. Bereits 2017 wurde sie als erste Frau zur Vizepräsidentin der Partei gewählt.

Zuvor war sie von 2015 bis 2024 Namibias Vizepremierministerin, von 2012 bis 2015 Ministerin für internationale Beziehungen und Zusammenarbeit sowie von 2010 bis 2012 Ministerin für Umwelt und Tourismus. Zudem gehört sie seit vielen Jahren der Nationalversammlung an.

Zu den größten Herausforderungen ihrer Amtszeit zählt die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die derzeit bei 37 % liegt. Gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass die gesamte Bevölkerung von den jüngsten Entdeckungen von Erdöl- und Erdgasvorkommen profitiert.

Die neue Regierung hat angekündigt, in den kommenden fünf Jahren 500.000 Arbeitsplätze zu schaffen und 85 Milliarden Namibia-Dollar (rund 4,7 Milliarden US-Dollar) in Schlüsselbereiche wie Landwirtschaft, Industrie, Infrastruktur und erneuerbare Energien zu investieren. Auch soll die Beteiligung des Privatsektors an nationalen Projekten ausgeweitet werden, wie Bloomberg berichtet.

Namibia, derzeit der drittgrößte Uranlieferant der Welt, steht kurz davor, ein bedeutender Öl- und Gasproduzent zu werden. Energieunternehmen wie Total Energies und Shell haben Schätzungen zufolge etwa 2,6 Milliarden Barrel Erdöl entdeckt. Die kommerzielle Förderung könnte bereits 2029 beginnen. (Quelle: Newsletter Businessinsider)