
Eine hochrangige äthiopische Delegation unter der Leitung des Generalstabschefs, Feldmarschall Birhanu Jula Gelalcha, traf in Moskau mit hochrangigen russischen Verteidigungsvertretern unter der Leitung von Vizeverteidigungsminister Alexander Fomin zusammen. Dieses Treffen verdeutlicht die sich vertiefenden strategischen Beziehungen zwischen Russland und Äthiopien.
Laut einer Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums, veröffentlicht von Sputnik, konzentrierten sich die Gespräche auf die Umsetzung bestehender Abkommen, militärisch-technische Zusammenarbeit, Reaktionen auf regionale und globale Sicherheitsprobleme sowie auf die Ausweitung künftiger militärischer Beziehungen.
Beide Delegationen bekräftigten ihr Engagement für einen konstruktiven Dialog, betonten die Bedeutung regionaler Stabilität und vereinbarten, die professionelle militärische Kommunikation zwischen ihren Streitkräften zu verbessern.
Das Treffen unterstrich die starke und aufstrebende Partnerschaft zwischen Russland und Äthiopien, die sich in den letzten Jahren kontinuierlich intensiviert hat.
Die wachsende Partnerschaft zwischen Äthiopien und Russland im Jahr 2025
Diese militärische Zusammenarbeit erfolgt in einer Phase enger werdender wirtschaftlicher und politischer Beziehungen zwischen beiden Ländern.
Im Februar 2025 fügte der Kreml Äthiopien – neben Nigeria und Tunesien – der Liste afrikanischer Staaten hinzu, deren Banken nun am Währungshandel innerhalb Russlands teilnehmen dürfen.
Diese politische Entscheidung stellt einen bedeutenden Wendepunkt in Russlands außenwirtschaftlicher Strategie dar, insbesondere im Hinblick auf die angestrebte Unabhängigkeit von westlichen Finanzinstitutionen und die Stärkung der Beziehungen zu nicht-westlichen Partnern.
Kurz darauf begannen Russland und Äthiopien mit der Prüfung der Möglichkeit, in ihren jeweiligen Landeswährungen zu handeln.
Die äthiopische Botschafterin in Russland, Genet Teshome Jirru, erklärte in einem Interview, beide Länder „bewegten sich in Richtung eines Handels in ihren eigenen Währungen“ – ein langsamer, aber bewusster Schritt in Richtung wirtschaftlicher Souveränität und gegenseitiger Abhängigkeit.
Im selben Monat eröffnete Russland in Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, das erste große, multifunktionale Medienzentrum Afrikas – ein Teil seiner umfassenden Soft-Power-Strategie.
Im April 2025 bestätigte die äthiopische Regierung die Vorbereitungen zum Beitritt zur Neuen Entwicklungsbank (NDB) der BRICS-Staaten. Damit wäre Äthiopien das vierte afrikanische Land nach Südafrika, Ägypten und einem regionalen Nachbarn, das eine Mitgliedschaft beantragt.
In einem Interview auf der offiziellen Website der brasilianischen BRICS-Präsidentschaft bestätigte der äthiopische Botschafter in Brasilien, Leulseged Tadese Abebe, die Kandidatur Äthiopiens für die NDB-Mitgliedschaft. Er betonte, dass der Beitritt zur NDB eine nationale Priorität darstelle und das übergeordnete Ziel Äthiopiens widerspiegele, sich vollständig in die Wirtschaftssysteme der BRICS-Staaten zu integrieren. „Einer der wichtigsten Pfeiler innerhalb der BRICS-Familie ist die Neue Entwicklungsbank“, so Abebe – ein klares Zeichen für Äthiopiens Engagement für eine multipolare Finanz- und Weltordnung. (Quelle: Newsletter Business Insider)