Vor 150 Jahren wurde Albert Schweitzer geboren. Sein Tropenspital „Lambarene“ in Gabun bot den Nachkriegsdeutschen tröstlich ablenkende Afrika-Fantasien. Der jüdische Anteil an der Leistung blieb tabu.
Ausgerechnet ein imposanter älterer Herr mit buschigem Schnurrbart, weißem Hemd, schwarzer Fliege und Tropenhelm avancierte in der jungen Bundesrepublik zum Idol einer ganzen Generation. Der Missionsarzt Albert Schweitzer (1875-1965), der in einer abgelegenen zentralafrikanischen Dschungelregion im heutigen Gabun ein Krankenhaus betrieb, war bekannter als die meisten Sportler und Filmstars. Seine ethischen und theologischen Gedanken machten den „Urwalddoktor“ zum Wegbereiter der Tierschutz- und der Friedensbewegung. Vor 150 Jahren, am 14. Januar 1875, wurde der Theologe, Arzt und Friedensnobelpreisträger im Elsass geboren.