
Mohammed VI führt das Ranking der afrikanischen Herrscher mit einem geschätzten Vermögen von 1,7 Milliarden Pfund Sterling (2,1 Milliarden US-Dollar) an, wie die britische Zeitung Daily Express berichtet. Sein Vermögen übersteigt das vieler europäischer Monarchen, bleibt jedoch bescheiden im Vergleich zu den enormen Reichtümern asiatischer Herrscher.
Mit einem geschätzten Vermögen von 1,7 Milliarden Pfund Sterling (etwa 2,1 Milliarden US-Dollar) gilt König Mohammed VI von Marokko heute als der wohlhabendste Monarch Afrikas, so ein aktueller Bericht des Daily Express. Seit seiner Thronbesteigung im Jahr 1999 als Nachfolger seines Vaters Hassan II. vereint Mohammed VI sowohl politische als auch wirtschaftliche Macht innerhalb einer traditionsreichen Monarchie.
Jahrhundertealte Dynastie und wirtschaftliches Erbe
Mohammed VI gehört der Alaouiten-Dynastie an, die seit 1631 über Marokko herrscht und eine der ältesten Dynastien der Welt ist. Als direkter Nachkomme des Propheten Mohammed genießt er nicht nur in Marokko, sondern auch in der gesamten muslimischen Welt großes Ansehen.
Doch seine Macht reicht weit über historische und religiöse Symbolik hinaus. Der Reichtum des Königs beruht größtenteils auf strategischen Investitionen. Die Société Nationale d’Investissement (SNI), ein privater panafrikanischer Investmentfonds, bildet das finanzielle Fundament seines Imperiums. Über die SNI hält die königliche Familie bedeutende Anteile in verschiedenen Schlüsselbereichen der marokkanischen Wirtschaft, darunter Landwirtschaft, Banken, Immobilien und Telekommunikation.
Darüber hinaus besitzt der König Siger Holdings, eine weitere Investmentgesellschaft, die sein Vermögen weiter diversifiziert. Auch seine Schwestern, Lalla Hasnaa und Lalla Asmae, verfügen über beträchtlichen Reichtum, insbesondere durch ihre Investitionen in Frankreich.
Reformen und Modernisierung des Staates
Abseits seines Reichtums machte sich Mohammed VI vor allem als Reformer einen Namen – anfangs stark beeinflusst von seiner damaligen Frau, Lalla Salma. Zu Beginn seiner Herrschaft setzte er eine Reihe von Reformen in Gang, um Marokko zu modernisieren. Die Einführung des Familiengesetzes (Moudawana) im Jahr 2004 war ein bedeutender Meilenstein, da es marokkanischen Frauen mehr Rechte einräumte – eine bemerkenswerte Entwicklung in einer Region, die häufig für Geschlechterungleichheit kritisiert wird.
Dennoch werden diese Reformen oft von Kritik an der sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheit im Land überschattet. Trotz massiver Investitionen unter seiner Führung kämpfen viele Marokkaner weiterhin mit Armut und Arbeitslosigkeit.
Nach seiner Scheidung von Lalla Salma zog sich Mohammed VI zunehmend aus der politischen Führung zurück und sorgte durch seine Freundschaften mit ehemaligen Sportstars für Schlagzeilen.
Vergleich mit anderen Monarchien weltweit
Obwohl Mohammed VI als reichster König Afrikas gilt, bleibt sein Vermögen weit hinter dem anderer Monarchen zurück. Der thailändische König Maha Vajiralongkorn besitzt laut Schätzungen zwischen 23 und 55 Milliarden Pfund Sterling, während das Vermögen des Sultans von Brunei, Hassanal Bolkiah, zwischen 15 und 22 Milliarden Pfund Sterling liegt. Diese enormen Reichtümer sind vor allem auf die direkte Nutzung der Ressourcen ihrer Länder zurückzuführen.
Im Vergleich dazu erscheint das Vermögen von König Charles III. des Vereinigten Königreichs mit geschätzten 610 Millionen Pfund Sterling – laut der Sunday Times Rich List 2024 – eher bescheiden. Mohammed VI ist demnach fast dreimal so reich wie sein britischer Amtskollege.
Für einige ist Mohammed VI ein Reformkönig, für andere ein Symbol sozialer Ungleichheit. Sein Vermögen, sein historisches Erbe und seine politische Rolle machen ihn zu einer Schlüsselfigur in Afrika. Doch sein angeschlagener Gesundheitszustand hat ihn in den letzten Jahren zunehmend von der Macht entfernt. Sein Sohn, Kronprinz Moulay Hassan, bereitet sich bereits darauf vor, in seine Fußstapfen zu treten. (Quelle: afrik.com)