Seawatch: „Wenn die italienische Regierung ein Flugzeug am Boden hält, bringen wir ein anderes in die Luft“.

Seawatch: „Wenn die italienische Regierung ein Flugzeug am Boden hält, bringen wir ein anderes in die Luft“.
Musiker und Pilot Smudo hat feierlich das neue Aufklärungsflugzeug getauft – Foto: Vic Harster/United4Rescue

Wir stellen vor: die Seabird 3 – unsere Antwort auf das Flussi-Dekret. Was tut eine ultrarechte Regierung, die ihre Komplizenschaft mit kriminellen Akteur:innen auf dem Mittelmeer vertuschen möchte? Ganz einfach: Sie erlässt Gesetze, die verhindern sollen, dass jemand dokumentiert, wie sie Menschen ertrinken lässt oder in Folterlager zwingt.

Unsere Aufklärungsflüge sind der italienischen Regierung ein Dorn im Auge. Mit unseren Flugzeugen decken wir Menschenrechtsverletzungen auf – und genau diese Arbeit versuchen die italienischen Behörden mit allen Mitteln zu verhindern. Im Oktober 2024 verschärfte die italienische Regierung den Druck weiter: Ein neues Gesetz, das Flussi-Dekret, erlaubt nun die Beschlagnahmung von NGO-Flugzeugen.

Italien will also unsere Aufklärungsflugzeuge per Dekret am Fliegen hindern. Heißt das, dass wir deshalb aufhören, Menschenrechtsverletzungen auf dem Mittelmeer zu dokumentieren? Nein! Das heißt, dass wir mehr Flugzeuge brauchen!

Die Seabird 3 ist unser neues Aufklärungsflugzeug und wird gemeinsam mit der Humanitarian Pilots Initiative (HPI) und United4Rescue in den Einsatz geschickt. Es wird nicht nur im zentralen Mittelmeer aktiv sein, sondern auch auf der besonders gefährlichen Atlantikroute zwischen Westafrika und den Kanaren, einer Route, auf der immer mehr Menschen ihr Leben verlieren.

Das zweimotorige Propellerflugzeug ist leicht und kosteneffizient und hat eine besonders lange Flugdauer-Kapazität. Ideal, um Seenotfälle zu melden. Ideal, um Menschenrechtsverstöße festzuhalten. Ideal, um eine klare Botschaft an die Regierungen der EU zu senden: Wir sind da, wir sehen euch, und wir lassen euch diese Praxis nicht durchgehen! 

EU-finanzierte libysche Milizen, die auf Boote fliehender Menschen schießen, Boote in Seenot, die von den Behörden der EU-Staaten ignoriert werden, Menschen, die illegal nach Libyen verschleppt werden – all das dokumentieren wir aus unseren Flugzeugen heraus. Ohne sie würden diese Ereignisse niemals an die Öffentlichkeit gelangen.

Mit der Seabird 3 werden wir diese Arbeit nicht nur ausbauen, wir werden auch resilienter – gegen willkürliche Blockaden und neue repressive Gesetze. Der Zusammenhalt der Zivilgesellschaft zeigt erneut: Wo Faschismus erstarkt, wächst Widerstand. Wo Menschenrechte angegriffen werden, formiert sich Protest. Wo nach Hilfe gefragt wird, entsteht Unterstützung.

Unsere Arbeit geht weiter – mit Dir/Innen an unserer Seite. (Seawatch)

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