Senegal und Mauretanien werden Gasproduzenten

Senegal und Mauretanien werden Gasproduzenten

Seit dem 31. Dezember haben die beiden westafrikanischen Nachbarn begonnen, Offshore-Gas auf dem Feld Grand Tortue Ahmeyim (GTA) zu fördern. Das an der Grenze zwischen den beiden Ländern gelegene Gasfeld soll jährlich rund 2,5 Millionen Tonnen Flüssigerdgas (LNG) produzieren. Das mit 7,5 Milliarden Dollar dotierte Projekt wurde besonders in Dakar mit Spannung erwartet, berichtet RFI.

In einer am Wochenende veröffentlichten Mitteilung erklärte eines der für die Projektförderung zuständigen Unternehmen, der britische Konzern BP, dass am 31. Dezember um 16 Uhr „die Gasförderung aus den Bohrlöchern des LNG-Projekts der Phase 1 von Grand Tortue Ahmeyim (GTA) begonnen und das Gas an das schwimmende Produktions-, Lager- und Entladungsschiff geliefert“ wurde.

Neben BP sind drei weitere Unternehmen an der Förderung des GTA-Gasfeldes beteiligt: das US-amerikanische Unternehmen Kosmos Energy, die mauretanische Gesellschaft für Kohlenwasserstoffe (SMH) und das senegalesische Unternehmen Petrosen. Das Gasfeld, eines der tiefsten Afrikas, soll langfristig eine jährliche Produktion von 2,5 Millionen Tonnen LNG erreichen.

Eine „historische“ Etappe für den senegalesischen Erdölminister
Der Start dieses ersten Bohrlochs, der mehrfach verschoben wurde, wurde insbesondere im Senegal mit großer Erwartung verfolgt. Dort wird die Produktion von Erdöl und Gas sowohl für den Export als auch für den Inlandsverbrauch genutzt. „Was wir seit dem 31. Dezember haben, ist historisch“, erklärte der senegalesische Erdölminister Birame Souleye Diop gegenüber dem nationalen Fernsehsender RTS. Er fügte hinzu, dass das Projekt vor sechs Jahren begonnen habe und etwa 7,5 Milliarden Dollar gekostet habe.

Zwar wird der Senegal nicht die Produktionsniveaus der großen Gasproduzenten wie Russland, Iran, Katar oder Nigeria erreichen, doch das Land setzt auf die Milliarden Dollar an Einnahmen aus den Kohlenwasserstoffen, um seine Wirtschaft zu transformieren. Zudem wurde der Senegal im Juni letzten Jahres mit der Erschließung des Ölfelds Sangomar durch das australische Unternehmen Woodside auch zum Produzenten von Erdöl. In seiner Neujahrsansprache betonte der neue senegalesische Präsident Bassirou Diomaye Faye am Dienstag, den 31. Dezember, er wolle „eine optimale und transparente Nutzung der Erdöl- und Gasressourcen zugunsten der nationalen Wirtschaft und der aktuellen sowie zukünftigen Generationen gewährleisten“. In diesem Zusammenhang kündigten die neuen senegalesischen Behörden auch eine Überprüfung der Erdöl- und Gasverträge an.