Alle 66 Personen konnten in der Nacht sicher geborgen werden. Foto: Laszlo Randelzhofer
Letzte Nacht wurde das Rettungsschiff Sea-Watch 5 von einem Patrouillenboot der sogenannten libyschen Küstenwache beschossen – kurz nachdem die Crew 66 Menschen aus Seenot gerettet hatte. Zum Glück blieben die Geretteten und die Crew unverletzt.
Auf Gavdos wehren sich Strandbesucher gegen die Ankunft von Migranten. Das türkisblaue Wasser glitzert in der spätsommerlichen Mittagssonne, Familien entspannen unter Sonnenschirmen – doch plötzlich platzt ein kleines Holzboot in die Idylle am Sarakiniko-Strand. Was folgt, ist eine kontroverse Aktion von Strandgästen.
Auch die Inmarsat-Antenne, ein entscheidendes Kommunikationselement, wurde von Kugeln getroffen. Foto: SOS MEDITERRANNEE
Berlin, 28.08.2025 – Die Ocean Viking, das Seenotrettungsschiff von SOS MEDITERRANEE, das in Partnerschaft mit dem IFRC gechartert ist, hat am Montag, den 25. August, 87 Überlebende in Augusta, Sizilien, an Land gebracht. Seither liegt es auf Anweisung der Behörden vor dem Hafen vor Anker. 34 Personen, darunter 25 Mitarbeitende von SOS MEDITERRANEE und dem Roten Kreuz sowie 9 Personen der Schiffscrew, sitzen seither auf dem Schiff fest und dürfen weder an Land gehen noch erhalten sie die notwendige Unterstützung.
Gestern Nachmittag, um 15:03 Uhr Ortszeit, wurde das Seenotrettungsschiff Ocean Viking von SOS MEDITERRANEE und dem Partner IFRC gezielt von der libyschen Küstenwache unter Beschuss genommen. Obwohl niemand körperlich verletzt wurde, fürchteten alle an Bord um ihr Leben. Teile der lebenswichtigen Rettungsausrüstung sowie das Schiff selbst erlitten erhebliche Schäden.
Zahlreiche politische Persönlichkeiten, Parlamentsabgeordnete und Mitglieder der libyschen Zivilgesellschaft haben ihre Besorgnis über eine mögliche Umsiedlung von Palästinensern in ihr Land geäußert. Anlass dafür war der Besuch von Massad Boulos, Berater des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump für Afrika und den Nahen Osten, in Libyen. Ihren Angaben zufolge wurde das Thema mit libyschen Verantwortlichen besprochen. Der Vorgang sorgte in Tripolis für erhebliches Aufsehen – so sehr, dass die US-Botschaft am Freitag, dem 25. Juli, eine Mitteilung veröffentlichte, in der sie die Gerüchte dementierte, berichtet RFI.
Deutsche Behörden haben auf Ersuchen des Internationalen Strafgerichtshofs am Berliner Flughafen einen libyschen Milizenführer festgenommen. Dem Mann werden demnach „Verbrechen gegenüber Gefangenen“ in Libyen vorgeworfen.
Nach Angaben der griechischen Küstenwache sind seit Freitag rund 750 Migranten auf Kreta eingetroffen, die ihre Überfahrt von der libyschen Küste aus angetreten hatten. Das berichtete der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ERTnews) unter Berufung auf die Behörden.
Die USA wollen Migranten in Länder wie Libyen oder den Südsudan schicken – ungeachtet ihrer Herkunft. Vor dem Supreme Court bekam die Regierung nun mit 6:3 Stimmen recht. Eine liberale Richterin kritisierte das scharf.
Libyen wird von rivalisierenden Milizen beherrscht, die meisten Reformen sind gescheitert. Ein Land auf dem Weg zum Staatszerfall. Nur wenige Wochen vor dem Opferfest Eid al-Adha kam es mitten in der Hauptstadt Tripolis zu schweren Straßenkämpfen zwischen rivalisierenden Milizen. Die Auseinandersetzungen waren die heftigsten seit Langem – und sie sind noch nicht beendet. Sie erschütterten die Bevölkerung zutiefst, da sie die Fragilität jener Sicherheit offenbarten, die Premierminister Dbaiba seit seiner Amtsübernahme 2021 versprochen hatte.
Eine Untersuchung von Interpol hat aufgedeckt, dass Russland alte Schiffe zum Waffenschmuggel für die Streitkräfte von Marschall Haftar in Libyen nutzt. Diese Operationen finden unter Flaggen exotischer Länder statt, was ihre Entdeckung erschwert.
Eine neue Studie aus Europa gibt Einblick, wie in Libyen das Schleusen und Schmuggeln von Migranten funktioniert. Nicht nur lokale Machthaber sind involviert, auch russische Interessen sind im Spiel.
Libyen verbietet zehn internationale Hilfsorganisationen. Deren Ziel sei es, die Zusammensetzung der Bevölkerung zu verändern. Die Organisationen würden einen «Plan zur Ansiedlung afrikanischer Migranten in Libyen» verfolgen, sagte der Sprecher der libyschen Behörde für Innere Sicherheit, Salem Gheith, am Mittwoch vor Journalisten.