Traum von Europa: Weitreichendes Betrugsnetzwerk lockt junge Ivorer in die Falle in Nigeria

Traum von Europa: Weitreichendes Betrugsnetzwerk lockt junge Ivorer in die Falle in Nigeria

Die Botschaft der Elfenbeinküste in Abuja schlägt Alarm. Ein groß angelegtes Betrugsnetzwerk lockt junge Ivorer mit der trügerischen Aussicht auf eine Überfahrt nach Europa nach Nigeria. In einem Schreiben an das ivorische Außenministerium vom 30. Januar, das an diesem Wochenende veröffentlicht wurde, warnt sie vor dem Schicksal zahlreicher Opfer. Zehn von ihnen konnten ihren Entführern entkommen. Sie wurden zurückgeführt und werden heute Nachmittag in Abidjan erwartet, berichtet RFI.

Sie träumten von einer besseren Zukunft in Europa. Doch ihre Reise endete abrupt in Nigeria. Ein gut organisiertes Netzwerk machte ihnen eine Überfahrt ins „Eldorado“ schmackhaft – gegen eine Zahlung zwischen umgerechnet 750 und 4.500 Euro. Eine erhebliche Summe für eine perfekt inszenierte Falle.

Beschlagnahmung von Dokumenten
Vor Ort nahm das Schicksal eine dramatische Wendung: Ihre Ausweispapiere wurden konfisziert, jeglicher Kontakt zur Außenwelt abgebrochen. Gefangen in einem System der Ausbeutung, waren die jungen Menschen ihren Entführern ausgeliefert. Wie viele Betroffene es gibt, ist derzeit unklar.

In den vergangenen Monaten hat die Botschaft der Elfenbeinküste in Abuja mehrere Überlebende aufgenommen. Zehn von ihnen wurden repatriiert und sollen an diesem Montag in Abidjan ankommen, wo sie von der Direktion für Ivorer im Ausland sowie der Internationalen Organisation für Migration (IOM) empfangen werden. Doch zahlreiche weitere Opfer sind weiterhin in Nigeria gestrandet und auf sich allein gestellt.

In ihrem Schreiben äußert die diplomatische Vertretung große Besorgnis: „Viele weitere Landsleute befinden sich noch in einer Notlage in Nigeria und sind denselben Betrugsnetzwerken zum Opfer gefallen.“