Algerien befindet sich in der Endphase des Baus des letzten Abschnitts der Transsahara-Straße, eines gewaltigen Projekts, das Algier mit Lagos verbindet. Diese Straße erstreckt sich über etwa 4.800 Kilometer und ist Teil eines weitreichenden Netzwerks transafrikanischer Hauptverkehrsstraßen. Sie durchquert sechs Länder: Algerien, Tunesien, Mali, Niger, Tschad und Nigeria.
Das Projekt wurde in den 1960er-Jahren von Frankreich initiiert und hatte das Ziel, die am wenigsten entwickelten Regionen zu erschließen und den Handel zwischen dem Norden und Süden der Sahara zu fördern. Die Transsahara-Straße birgt enormes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial für die Länder, die sie durchquert. Sie revolutioniert den Waren- und Personentransport, senkt Transportkosten und verkürzt Lieferzeiten erheblich.
Insbesondere die Länder südlich der Sahara werden von dieser Straße profitieren, da sie neue Exportwege zu den algerischen und internationalen Märkten eröffnet. Ursprünglich sah das französische Projekt in den frühen 1960er-Jahren vor, Algier als Transit-Hafen für sämtliche afrikanischen Exportgüter zu etablieren. Heute gilt die Straße auch als Instrument zur Förderung des innerafrikanischen Handels, indem sie den wirtschaftlichen Austausch erleichtert und die regionale Zusammenarbeit stärkt.
Stärkung der wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen
Für Algerien ist die Transsahara-Straße eine Gelegenheit, seinen wirtschaftlichen Einfluss auszuweiten und seine Position als Handelszentrum der Region zu festigen. Durch die Erschließung neuer Märkte kann Algerien seine wirtschaftlichen Partnerschaften diversifizieren und das Wachstum in Schlüsselbereichen wie Landwirtschaft, Industrie und Tourismus fördern. Darüber hinaus eröffnet die Straße neue Möglichkeiten für den Kulturtourismus, da Reisende mehrere Länder ohne Flugreisen besuchen können – eine Chance sowohl für Algerien mit seinem einzigartigen Erbe als auch für die Länder südlich der Sahara.
Der Bau der Transsahara-Straße ist zudem ein Ausdruck des gemeinsamen afrikanischen Willens, die Herausforderungen der Entwicklung und regionalen Integration zu überwinden. Dieses Infrastrukturprojekt symbolisiert Einheit und Solidarität zwischen den afrikanischen Nationen, von denen jede einen Abschnitt der Straße gebaut und die Verantwortung dafür übernommen hat.
Mit der Fertigstellung der Transsahara-Straße wird Algerien eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung dieses ehrgeizigen Projekts spielen. Damit trägt das Land aktiv zur Schaffung eines stärker vernetzten und integrierten Afrikas bei – durch diesen bedeutenden Wirtschaftskorridor, der sich zu einer essenziellen Achse für wirtschaftliches Wachstum und sozialen Zusammenhalt auf dem Kontinent entwickeln soll. (Quelle: afrik.com)