Russland erweitert seine Rolle im afrikanischen Nuklearsektor mit Vereinbarungen in 15 Ländern

Russland erweitert seine Rolle im afrikanischen Nuklearsektor mit Vereinbarungen in 15 Ländern

In den letzten Jahren hat Russland ein deutlich gesteigertes Interesse am afrikanischen Nuklearsektor gezeigt. Dieses Wachstum spiegelt Russlands ehrgeizige Bestrebungen wider, seinen geopolitischen Einfluss auszubauen und sich als führend bei der Bewältigung der Energieprobleme des Kontinents zu positionieren.

Durch den Eintritt in den afrikanischen Energiemarkt strebt Russland an, sich als wichtiger Partner zur Bewältigung der Energieprobleme des Kontinents zu etablieren und gleichzeitig eigene strategische Ziele zu verfolgen. Diese Bestrebungen haben jedoch Kontroversen ausgelöst, da einige Länder Russlands wachsende Präsenz in Afrika kritisch sehen.

Viele Teile Afrikas leiden unter unzuverlässiger Stromversorgung, was Russland eine Gelegenheit bietet, nicht nur sein Nukleargeschäft auszuweiten, sondern auch seinen politischen Einfluss auf dem Kontinent zu stärken – insbesondere vor dem Hintergrund der angespannten Beziehungen zum Westen aufgrund des Ukraine-Kriegs.

Wirtschaftliche Perspektive
Russland sieht Afrikas Energiekrise als bedeutende wirtschaftliche Chance. Die staatliche russische Nuklearorganisation Rosatom, ein globaler Marktführer in der Nukleartechnologie, betrachtet Afrika als lukrativen Markt.

Rosatom kontrolliert etwa 70 % des weltweiten Exportmarkts für den Bau neuer Kernkraftwerke. Laut Angaben des Unternehmens überstiegen die Exporte im Jahr 2022 10 Milliarden US-Dollar, und die geplanten internationalen Aufträge belaufen sich auf etwa 200 Milliarden US-Dollar in den nächsten zehn Jahren.

Afrikas Energiekrise
Viele afrikanische Länder kämpfen mit chronischen Stromausfällen, die die Industrialisierung und das Wirtschaftswachstum behindern. Länder wie Ruanda, Südafrika, Nigeria und Uganda zeigen großes Interesse an russischen Angeboten, um ihre Stromkapazitäten zu erweitern.

Nuklearenergie bietet eine zuverlässige, skalierbare und langfristige Lösung für diese Herausforderungen und wird für Regierungen, die ihre Energielücken schließen wollen, immer attraktiver.

Länder mit Vereinbarungen:

Burkina Faso: 2023 unterzeichnete Burkina Faso eine Vereinbarung zum Bau eines Kernkraftwerks, das die Stromproduktion bis 2030 verdoppeln soll.

Simbabwe: Simbabwe plant, mit russischen Investoren kleine modulare Reaktoren zu bauen und die Stromkapazität bis 2035 auf 4.000 MW zu erhöhen.

Mali: Mali schloss 2023 drei Absichtserklärungen zur Nuklearkooperation ab, darunter für ein 200-MW-Solar-Kernkraftwerk.

Algerien: Algerien und Rosatom unterzeichneten eine Vereinbarung zur friedlichen Nutzung von Kernenergie, einschließlich Gesundheit, Forschung und Ausbildung.

Südafrika: Südafrika plant den Bau von Kernkraftwerken, um die Energiekrise bis 2033 zu bewältigen, wobei der Fokus auf Transparenz und regulatorischer Aufsicht liegt.

Ruanda: Ruanda kooperiert mit Russland, um Nukleartechnologie zur Stromerzeugung und für die Ausbildung von Fachkräften zu nutzen.

Ägypten: Ägypten und Russland schlossen 2015 eine Vereinbarung für ein 30-Milliarden-Dollar-Kernkraftwerk in El Dabaa. Es soll 10 % des ägyptischen Strombedarfs decken.

Weitere Länder

Andere Länder, darunter Nigeria, Marokko, Uganda, Guinea, Burundi und Sambia, haben ebenfalls Vereinbarungen mit Russland getroffen, die von der Entwicklung von Kernkraftwerken bis hin zur Schaffung von Forschungszentren reichen.

Fazit

Russlands verstärkte Aktivitäten im afrikanischen Nuklearsektor unterstreichen das Bestreben, eine führende Rolle in der globalen Energiepolitik zu übernehmen, während afrikanische Länder versuchen, ihre Energiekrisen zu bewältigen und gleichzeitig Partnerschaften mit internationalen Akteuren wie Russland zu vertiefen. (Quelle: Newsletter Business Insider)