
Die Ankündigung eines von Donald Trump unterzeichneten Dekrets, das Afrikaanern die Möglichkeit bietet, in den Vereinigten Staaten den Flüchtlingsstatus zu erhalten, hat in Südafrika für Aufsehen gesorgt.
Rund 67.000 Menschen sollen bereits ihr Interesse an dieser Maßnahme bekundet haben, was die Debatte über Rassendiskriminierung und die Lage weißer Minderheiten im Land neu entfacht hat.
Eine Welle des Interesses an Auswanderung
Seit der Unterzeichnung des Dekrets am 7. Februar wird die US-Botschaft in Südafrika von Anfragen überhäuft. Die südafrikanische Handelskammer in den USA (Saccusa) hat der Botschaft eine Liste mit über 67.000 Namen übergeben – allerdings ohne dass es sich dabei um offizielle Asylanträge handelt. Laut Neil Diamond, dem Präsidenten der Saccusa, sind die meisten Interessierten zwischen 25 und 45 Jahre alt und haben Kinder. Die Frage bleibt: Handelt es sich um eine echte Auswanderungswelle oder eher um Neugierde, ausgelöst durch den medialen Effekt der Ankündigung?
Trump begründet Dekret mit Schutz der Afrikaaner
Trump rechtfertigt das Dekret mit der Notwendigkeit, Afrikaaner zu schützen, die seiner Meinung nach Opfer „ungerechter“ rassistischer Diskriminierung sind. Besonders kritisiert er ein kürzlich erlassenes südafrikanisches Gesetz, das Enteignungen von Land ohne Entschädigung erlaubt. Diese Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund angespannter politischer Beziehungen zwischen Washington und Pretoria, die durch Südafrikas Haltung im Nahostkonflikt sowie amerikanische Vorwürfe der Unterstützung von Hamas und Iran zusätzlich belastet werden.
Unklare Bedingungen für die Einwanderung
Trotz des offensichtlichen Interesses herrscht weiterhin Unklarheit über die konkrete Umsetzung des Dekrets. Müssen Afrikaaner die üblichen Asylverfahren durchlaufen oder wird es ein spezielles Verfahren geben? Wer wird überhaupt berechtigt sein und nach welchen Kriterien? Weder die US-Regierung noch die Botschaft in Südafrika haben bisher konkrete Informationen dazu veröffentlicht.
Obwohl diese Initiative einen Bruch mit Trumps ansonsten strikter Einwanderungspolitik darstellt, wirft sie viele Fragen zur Wahrnehmung von Diskriminierung und zu den sozialen Dynamiken in Südafrika auf. Es bleibt abzuwarten, wie viele Afrikaaner tatsächlich den Schritt wagen und in den USA als Flüchtlinge anerkannt werden. (Quelle: afrik.com)