Archiv der Kategorie: Gesellschaft

Geburt in einer Straßenbahn: Marokko versinkt in der Banalisierung des Skandals

Geburt in einer Straßenbahn: Marokko versinkt in der Banalisierung des Skandals

Es gibt Tragödien, die in einem normalen Land ein politisches Erdbeben auslösen würden. In Marokko werden sie zu einer makabren Routine. Der Fall der Frau, die vom Moulay-Abdellah-Krankenhaus in Salé abgewiesen wurde und gezwungen war, in einer Straßenbahn zu gebären – wo ihr Neugeborenes nicht überlebte –, reiht sich in eine bereits viel zu lange Liste von Ereignissen ein, die das Versagen des öffentlichen Gesundheitssystems offenbaren, und darüber hinaus das eines Staates, der nicht mehr auf diejenigen hört, denen er angeblich dient.

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Namatai Kwekweza (Simbabwe): Trägerin des Deutschen Afrika-Preises 2025

Namatai Kwekweza (Simbabwe): Trägerin des Deutschen Afrika-Preises 2025

In einer Zeit tiefgreifender geopolitischer Veränderungen und zunehmender Bedrohungen für die Demokratie weltweit setzt Namatai Kwekweza ein kraftvolles Zeichen für Zuversicht und demokratische Erneuerung. Die 26-jährige Frauen- und Jugendaktivistin engagiert sich in ihrem zunehmend repressiven Heimatland Simbabwe unerschütterlich für Rechtsstaatlichkeit, politische Teilhabe und die Gleichberechtigung junger Menschen und Frauen.

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ENACT-Bericht: Wie sich die organisierte Kriminalität auf dem afrikanischen Kontinent entwickelt

ENACT-Bericht: Wie sich die organisierte Kriminalität auf dem afrikanischen Kontinent entwickelt

Der ENACT-Index ist ein Instrument, das das Ausmaß und die Entwicklung der organisierten Kriminalität auf dem afrikanischen Kontinent misst und bewertet. Er stuft die 54 Länder des Kontinents anhand ihrer Kriminalitätswerte auf einer Skala von 1 bis 10 ein (1 = niedrigste, 10 = höchste Kriminalität) und beurteilt außerdem ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber organisierter Kriminalität ebenfalls auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = geringste, 10 = höchste Widerstandsfähigkeit). Die Vorstellung des Index hebt die langfristigen Daten zu kontinentalen Trends hervor und liefert Einblicke in Afrikas regionale Dynamiken durch Keynote-Präsentationen der Ergebnisse.

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Prostitution in Marokko: Eine neu entfachte Debatte zwischen Pragmatismus und gesellschaftlichen Herausforderungen

Prostitution in Marokko: Eine neu entfachte Debatte zwischen Pragmatismus und gesellschaftlichen Herausforderungen

In Marokko flammt die Debatte rund um Prostitution erneut auf – getragen von Stimmen, die dazu aufrufen, das Thema realistisch statt mit Verdrängung anzugehen. Unter ihnen der Anwalt Mohamed Almou, Mitglied der Anwaltskammer von Rabat. Er ist der Ansicht, dass eine ernsthafte Auseinandersetzung mit einer möglichen Legalisierung den Weg zu einem strengeren Umgang mit einem Phänomen eröffnen könnte, das mittlerweile fest im gesellschaftlichen Leben Marokkos verankert ist.

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Jenseits der Schützengräben: Der 11. November aus afrikanischer Perspektive

Jenseits der Schützengräben: Der 11. November aus afrikanischer Perspektive

Alljährlich gedenkt die Welt am 11. November des Waffenstillstands von 1918. In Afrika beschränkt sich dieses Datum jedoch längst nicht mehr auf eine entfernte Ehrung der Soldaten der einstigen Imperien. Es wird zunehmend zu einem Moment aktiver Erinnerung – für ehemalige Kolonien, für heute souveräne Staaten und als Spiegel aktueller Herausforderungen, die mit Geschichte, Identität und Anerkennung verknüpft sind. So erleben verschiedene afrikanische Länder diesen Tag im Jahr 2025.

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Ghana: Gerald Asamoah erhält das Bundesverdienstkreuz

Ghana: Gerald Asamoah erhält das Bundesverdienstkreuz
Symbolbild, KI-generiert

Große Ehre für Gerald Asamoah: Der frühere Nationalspieler wurde in seiner Heimat Ghana mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nannte Asamoah einen besonderen „Brückenbauer zwischen Ghana und Deutschland“.

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Rosalie, erste schwarze Frau in Simbabwe, die ihren Körper der Wissenschaft übergab, wird vier Jahre später geehrt

Rosalie, erste schwarze Frau in Simbabwe, die ihren Körper der Wissenschaft übergab, wird vier Jahre später geehrt

Im Jahr 2021 wurde Rosalie Chigariro die erste schwarze Simbabwerin, die ihren Körper für wissenschaftliche Zwecke spendete. Sie verfügte, dass ihr Körper der medizinischen Fakultät der Universität von Simbabwe für Forschungszwecke übergeben werden solle – wie aktuelle Berichte zeigen, wurde diese Untersuchung nun abgeschlossen.

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Frühehen: In Marokko haben es zahlreiche Männer weiterhin auf minderjährige Mädchen abgesehen

Frühehen: In Marokko haben es zahlreiche Männer weiterhin auf minderjährige Mädchen abgesehen
Hochzeitszeremonie in Marokko – diese Braut war allerdings alt genug. Foto: ia

Trotz eines scheinbaren Rückgangs der Anträge im Jahr 2024 bleibt die Verheiratung Minderjähriger in mehreren Regionen Marokkos bestehen – angetrieben von sozialer Not, patriarchalen Traditionen und politischer Untätigkeit.

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Buchtipp von *Volker Seitz: Henley Boum: Wind, der uns heimträgt: „Wahrheit ist ansteckend“

Buchtipp von *Volker Seitz: Henley Boum: Wind, der uns heimträgt: „Wahrheit ist ansteckend“

Hemley Boum schreibt nachdenklich von gescheiterten Träumen. Der Leser lernt viel über die Schattierungen des Lebens in Kamerun und Frankreich. Trotzdem sind die Geschichten auf angenehm lesbare Art geschrieben.

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Buch-Tipp: Ein AfDler in Ghana – Rainer Hackels Erzählung „Die Hose oder Ein Offenbacher in Ghana“

Buch-Tipp: Ein AfDler in Ghana – Rainer Hackels Erzählung „Die Hose oder Ein Offenbacher in Ghana“

In seiner kurzweiligen Erzählung „Die Hose oder Ein Offenbacher in Ghana“ erzählt Rainer Hackel von einer Reise nach Ghana, die er mit Hans unternimmt, einem Offenbacher Journalisten, der für die AfD arbeitet. Der Autor hatte den Mittfünfziger in Frankfurt kennengelernt und zunächst einen guten Eindruck von ihm gewonnen, so dass er das Wagnis eingehen konnte, ihn nach Ghana einzuladen – in ein Land, in das Hackel schon seit 30 Jahren reist und wo die Familie seiner Frau lebt.

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Schleierpflicht in den Verkehrsmitteln angeordnet: Werden Malis Frauen den Dschihadisten des JNIM trotzen können?

Schleierpflicht in den Verkehrsmitteln angeordnet: Werden Malis Frauen den Dschihadisten des JNIM trotzen können?

Während die mit al-Qaida verbundene Gruppierung JNIM (Jama’at Nusrat al-Islam wal-Muslimin) bereits seit anderthalb Monaten ein Embargo auf Treibstoffimporte nach Mali verhängt hat – begleitet von nahezu täglichen Angriffen, die zu einer schweren Benzinknappheit im Land geführt haben –, hat sie am Freitag, dem 17. Oktober, neue Vorschriften für Reisende erlassen. Die Dschihadisten wollen unter anderem Frauen zum Tragen des Schleiers in Verkehrsmitteln verpflichten – eine Ankündigung, die bei vielen Frauen Wut und Angst auslöst.

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DR Kongo: Provinz Tshopo im Bann der Psychose des „Penisdiebstahls“ – Zwei Ärzte lebendig verbrannt

DR Kongo: Provinz Tshopo im Bann der Psychose des „Penisdiebstahls“ – Zwei Ärzte lebendig verbrannt
Symbolbild

Die kongolesische Provinz Tshopo war Schauplatz einer extrem grausamen Gewalttat. Zwei Ärzte – Dr. John Tangakeya, Epidemiologe und Leiter des Epidemiebehandlungszentrums (CTE) von Makiso, sowie Dr. Placide Mbungi, Mitarbeiter der Hochschule für öffentliche Gesundheit in Kisangani – wurden am Montag der vergangenen Woche, in Ilambi (Region Isangi) gelyncht und lebendig verbrannt.

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Gabun / „Phantombeamte“: 756 Fälle im Bildungssektor entdeckt!

Gabun / „Phantombeamte“: 756 Fälle im Bildungssektor entdeckt!

Nach einer internen Prüfung hat das Ministerium für Nationale Bildung, Berufsausbildung und staatsbürgerliche Erziehung 756 sogenannte „Phantombeamte“ in seiner Personaldatei aufgespürt. Diese beziehen weiterhin ihr Gehalt, obwohl sie seit Jahren nicht mehr arbeiten. Einige von ihnen haben Gabun schon vor langer Zeit verlassen, ohne jemals an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren, heißt es.

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Marokko: Das Kollektiv GenZ 212 ruft König Mohammed VI. auf, seinen immensen Reichtum zu teilen

Marokko: Das Kollektiv GenZ 212 ruft König Mohammed VI. auf, seinen immensen Reichtum zu teilen
Symbolbild

Es gibt Erschütterungen, die nicht von tektonischen Platten ausgehen, sondern aus den Tiefen eines Volkes. Seit einigen Tagen erlebt Marokko eine beispiellose Bewegung – zugleich generationell und zutiefst politisch: Die GenZ 212, ein Kollektiv junger Marokkanerinnen und Marokkaner, ist auf die Straße gegangen, um ihrer Wut Ausdruck zu verleihen. Eine kalte, strukturierte Wut, entschlossen auf die Zukunft gerichtet. Ihre Worte und Forderungen sind klar: sofortige Reformen im Bildungs- und Gesundheitssystem, Auflösung der Regierung – und nun auch ein direkter Appell an König Mohammed VI.

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