Eigentlich gibt es einen UN-Konsens für die Westsahara. Ein Referendum soll über den Status des Landes entscheiden. Marokko will stattdessen nur Autonomie zugestehen. Einige Länder schlagen sich auf die Seite Rabats. Darunter ist auch Frankreich.
Die Vereinigten Staaten von Amerika haben ihre Anerkennung der vollen Souveränität des Königreichs Marokko über die Sahara offiziell bekräftigt und damit die historische Position bestätigt, die Präsident Donald Trump im Dezember 2020 angekündigt hatte.
Seit Jahrzehnten erhebt Marokko Anspruch auf die Westsahara. Nun hofft Marokko, dass sich nach Frankreich auch die USA auf seine Seite schlagen. Beide Staaten haben dabei andere Konflikte und Mächte im Blick.
Eine Klarstellung der Europäischen Kommission, die in Rabat für Unmut sorgen dürfte: Die Luftfahrtabkommen zwischen dem Königreich Marokko und der Europäischen Union umfassen nicht die Westsahara, wie die Kommission betont. Diese Präzisierung erfolgt in einer Zeit, in der Marokko verstärkt daran arbeitet, seine Souveränität über dieses von der UNO weiterhin als „zu dekolonisieren“ betrachtete Gebiet zu festigen, berichtet RFI.
Das Westsahara Netzwerk ladet euch herzlichst zu der oben genannten Veranstaltungsreihe mit dem Anwalt der Polisario vorm EuGH Manuel Devers, Erik Hagen von WSRW (in Frankfurt), Journalist Jörg Tiedjen (in Berlin) und Frente Polisario Vertreterin Nadjat Hamdi. Mit Fotoausstellung von Maria Klenner. Wann und wo? Do. 31. Oktober 2024 um 19:00 Uhr in Frankfurt: Unten im medico Haus, Lindleystr. 15, 60314 Frankfurt am Main Fr. 01. November 2024 um 19:00 in Berlin, Mehringhof, Gneisenaustraße 2, 10961 Berlin
Die unerwartete Unterstützung der europäischen extremen Rechten für die „Marokkanität“ der Westsahara wirft Fragen auf, da Marokko verdächtigt wird, bei seinen Einflussnahmen auf die Europaabgeordneten zu weit gegangen zu sein, um seine Interessen im Europäischen Parlament zu verteidigen. Während der Europäische Gerichtshof (EuGH) kürzlich Handelsabkommen mit den besetzten sahrauischen Gebieten annullierte, setzen sich weiterhin politische Figuren, die den extrem rechten Gruppen wie Viktor Orbáns Les Patriotes und Jordan Bardella sowie der ECR-Gruppe, in der auch ehemalige Mitglieder der Partei von Éric Zemmour sitzen, für Rabat ein. Eine zweifelhafte Zweckallianz.
Neben Spanien unterstützt mit Frankreich jetzt ein weiteres europäisches Land Marokkos Anspruch auf die Westsahara. Das hat Folgen für die dort lebenden Sahrauis, das benachbarte Algerien und die Region insgesamt.
Am Rande des Ministertreffens einer internationalen Konferenz über afrikanische Entwicklung in Tokio, das am Sonntag, dem 25. August, zu Ende ging, kam es zu einem diplomatischen Zwischenfall. Drei Diplomaten aus Marokko, Algerien und der Sahara gerieten am Samstag in eine Schlägerei. Eine gefilmte Auseinandersetzung, die in den sozialen Netzwerken die Runde macht, berichtet RFI.
Eine Untersuchung der französischen Zeitung L’Humanité enthüllte, dass Marokko israelische Drohnen eingesetzt haben soll, um saharauische Zivilisten in der Westsahara zu töten. Laut der Untersuchung wurden in den letzten drei Jahren fast 100 Zivilisten, darunter auch Kinder, getötet. Marokko und Israel normalisierten ihre Beziehungen im Jahr 2020 und haben seitdem Kooperationsabkommen, insbesondere im Verteidigungsbereich, unterzeichnet.